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Auswirkung von Auslagerung von Kinderbetreuung auf die Arbeitsteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit in Paarbeziehungen
Theresa Fibich
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Rudolf Richter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.31168
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29043.61080.185259-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Trotz zunehmender Frauenerwerbsquoten und geschlechtsegalitärer Einstellungen in der Gesellschaft sind Frauen in Partnerschaften immer noch überwiegend für Haus- und Familienarbeit zuständig. Vor allem der Übergang zur Elternschaft gilt als ausschlaggebendes Ereignis für eine Traditionalisierung der Arbeitsteilung (Grunow et al. 2007). Die Bedeutung unbezahlter Arbeit im Familienkontext, die vielfach von Frauen und abseits des Arbeitsmarktes verrichtet wird, wurde von der Arbeitssoziologie und auch der Ungleichheitsforschung lange ignoriert (Gottschall 2000: 76). Gerade weil beide Bereiche, sowohl bezahlte als auch unbezahlte Arbeit, aber reziprok voneinander abhängig sind, wird in dieser Arbeit von einem erwerbszentrierten Arbeitsbegriff Abstand genommen und im Gegenzug ein institutioneller Arbeitsbegriff (Krebs 2002) vorgeschlagen, der zum einen sowohl bezahlte als auch unbezahlte Arbeit umfasst und zum anderen auch das komplexe Austauschverhältnisse dieser beiden Arbeitsformen durch Substitution mitbedenkt. In den klassischen Erklärungsansätzen innerpartnerschaftlicher Arbeitsteilung stehen ökonomisch orientierte Ansätze wie ressourcen- und austauschtheoretische Ansätze normen- und rollentheoretischen Zugängen einander gegenüber. Alle Ansätze liefern gute Anhaltspunkte die Variable „Auslagerung“ in die Modelle zu integrieren, bisher gibt es aber nur wenige Studien (vgl. beispielsweise Craig/Powell 2013, Baxter et al. 2009) die die Einwirkung Dritter bei der Arbeitsteilung berücksichtigen. Ziel dieser Arbeit es ist es deshalb, der Frage nach der Wirkung von Auslagerung auf die Arbeitsteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit nachzugehen, um letztlich auch die Bedeutung von Auslagerung für die Erklärung der Arbeitsteilung zu ermitteln. Mittels einer quantitativen Datenanalyse des GGS 2008/09 wird für Österreich untersucht, inwiefern Auslagerung von Kinderbetreuung (formell und informell) auf die Aufteilung von bezahlter Arbeit (Erwerbsstunden) und unbezahlter Arbeit (Kinderbetreuung) in Paarbeziehungen wirkt. Die Ergebnisse zeigen eine stärkere Involviertheit von Frauen in die Kinderbetreuung und umgekehrt eine stärkere Involviertheit von Männer in die Erwerbsarbeit. Dennoch wirkt Auslagerung signifikant egalisierend auf die Arbeitsteilung von bezahlter und auch unbezahlter Arbeit, allerdings asymmetrisch für Frauen und Männer. So nehmen Frauen keinen egalisierenden Effekt von Auslagerung auf die Aufteilung von Kinderbetreuungsaufgaben wahr, Männer hingegen schon. Im Gegenzug sehen Männer hinsichtlich der Aufteilung der Erwerbsstunden keinerlei egalisierenden Effekt durch Auslagerung, Frauen hingegen schon. Womöglich werden Einstellungen zur Arbeitsteilung zunehmend vom Leitbild einer egalitären Arbeitsteilung als Ideal überlagert. Das Individuum gerät bei Nicht-Erfüllung dieses Leitbildes unter Rechtfertigungsdruck. Dementsprechend stufen sich Männer und Frauen genau in den Bereichen, in denen sie dem Leitbild Egalität weniger gerecht werden, also in ihrem Anteil an der Arbeitsteilung unterrepräsentiert sind, durch die Nutzung von Auslagerung egalitärer ein. Da davon ausgegangen werden kann, dass Auslagerung (auch im Bereich der Hausarbeit) weiter zunehmen wird (vgl. Röhler 2009), ist die Berücksichtigung dieser bei der Analyse von Arbeitsteilung in Zukunft unerlässlich.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Arbeitsteilung Auslagerung Kinderbetreuung unbezahlte Arbeit
Autor*innen
Theresa Fibich
Haupttitel (Deutsch)
Auswirkung von Auslagerung von Kinderbetreuung auf die Arbeitsteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit in Paarbeziehungen
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
97 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rudolf Richter
Klassifikation
71 Soziologie > 71.21 Familie, Verwandtschaft
AC Nummer
AC11340152
Utheses ID
27719
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
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