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Die Entwicklungszusammenarbeit und die Partnerschaft
eine kritische Analyse des Partnerschaftsverständnisses der staatlichen OEZA und ihrer Beziehung zu Nicaragua von 1986-2011
Laura Diethart
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Gernot Stimmer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.49135
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27472.88147.213766-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit setzt sich mit dem Begriff der „Partnerschaft“ im Entwicklungskontext auseinander. Ab den 1990er Jahren wurden die internationalen Beziehungen der „Geber- und Nehmerländer“ vermehrt als Partnerschaften klassifiziert, ohne eine spezifische Definition des Begriffs festgelegt zu haben. In einer Zeit, in der alles definiert wird und werden muss, stellt sich die Frage, wieso Partnerschaft im Entwicklungskontext eine Ausnahme zu sein scheint. Die Problematik, einen Begriff nicht klar zu definieren, besteht darin, dass Raum für Vermutungen bestehen bleibt und die jeweilige Umsetzung stark variieren kann. Anhand der Untersuchung des Partnerschaftsverständnisses und der Erstellung einer einheitlichen Definition können die Beziehungen zwischen „Geber- und Nehmerländern“ maßgeblich verändert werden. Zum ersten kann den kritischen Stimmen der „Partnerschaft als schwammiges Konzept zur Wiederbelebung der Entwicklungshilfe-Industrie“ entgegengewirkt werden. Zum anderen kann eine Partnerschaft messbar und evaluierbar gemacht werden. Diese Masterarbeit befasst sich im Konkreten mit dem Länderbeispiel Österreich – Nicaragua, welches auf Grund seiner langen Beziehung, als Paradebeispiel einer Partnerschaft gesehen werden kann. Der Untersuchungszeitraum umfasst das erste technische Kooperationsabkommen von 1986 bis hin zu der Schließung des Koordinationsbüros in Managua, 2011-2013. Die Vorannahmen und Hypothesen der Arbeit waren zum einen, dass Partnerschaft als Antwort auf die internationalen Partnerschaftsbemühungen der 1990er Jahre in die OEZA integriert wurde. Und dass Partnerschaft aufgrund seines vagen Verständnisses und dem Fehlen einer Definition, nur als plakativer Aufhänger der OEZA fungiert, nicht jedoch umgesetzt werden konnte. Neben einer historischen Analyse des „Partnerschaftsbegriffes“ sind auch historische internationale, sowie nationale Partnerschaftsbemühungen Teil der Untersuchung. Die Analyse des Länderbeispiels Österreich – Nicaragua erfolgte anhand von Interviews mit ausgewählten ExpertInnen der staatlichen österreichischen Entwicklungsorganisationen, welche aufgrund ihrer Positionen und Erfahrungen mit und in Nicaragua als repräsentativ gelten. Anhand dieser Interviews konnte das Verständnis von Partnerschaft der staatlichen OEZA ausgewertet und ein Vorschlag für eine konkrete Definition von Partnerschaft erstellt werden. Mittels dieser Definition, sowie historischen Dokumenten, überlappenden Masterarbeiten, sowie den entsprechenden Dreijahresprogrammen, wurde die Beziehung Österreichs mit Nicaragua von 1986 bis 2011-13 auf ihre Partnerschaftlichkeit geprüft. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind die Auswertung des Verständnisses der staatlichen OEZA, die Erstellung eines Vorschlages einer Definition, sowie die Schlussfolgerung, dass Partnerschaft eine Zielvorstellung der OEZA war und ist, jedoch noch keine gelebte Beziehung darstellt. Einige Hypothesen konnten demnach vorübergehend verifiziert werden, andere wurden verworfen und / oder benötigen weitere Forschung. Ziel dieser Arbeit ist es, die Auseinandersetzung mit der Thematik auszuweiten, sowie auf die Notwendigkeit intensiverer Analysen und weiterer (Länder-)Studien hinzuweisen.
Abstract
(Englisch)
This paper discusses the need for a definition of the term “partnership” in the development field. Fact is that the international relationships between north and south development agencies, since the 1990s, are mainly described as partnerships without providing a specific definition for that term. In a time, when everything has to be defined, from democracy, to economic relations, to development itself, how come that “partnership” in an developmental vocabulary seems to be the exception. The issue with not defining anything, is that it leaves a lot of space for assumptions and allows many forms of implementation. By analysing the understanding of partnerships in the development field and by opting for a global definition, relationships between “donors” and “recipients” can be changed on a bigger scale. First partnerships can be lifted out of their prejudices of blurry concepts and the only purpose to morally rehabilitate the aid industry. Secondly, a partnership can be made measurable and can be evaluated. This thesis takes a closer look at the relationship between central american Nicaragua and central european Austria, who are most likely seen as the perfect example of a development partnership due to their long-term relationship. The period of investigation starts from 1986, when the first official cooperation was signed, until the closure of the coordination office in Managua 2011-2013. This thesis hypothesis were, that Austria implemented the concept of partnership as an answer to the international hype of the 1990s. And due to the lack of a firm definition and a vage understanding of partnership in the Austrian development agencies, partnerships are a mind set and a goal, but not yet a stable relationship. Beside a historical introduction on partnerships and its varying definitions, this thesis describes the international partnership intentions as well as the Nicaraguan and the Austrian, to analyse the similarities and the differences. Digging deeper, significant representators of the Austrian Ministry and state development Agencies have been interviewed, who have been working with and in Nicaragua for years. The specific interest was based on the austrian state agencies. Due to these interviews the perception of partnerships for the Austrian development state agencies could be analysed. And by analysing their specific statements a suggestion for a definition of Austrian development partnerships was created. Based on this definition the actual relationship between Austria and Nicaragua from 1986 to 2012 has been analysed, to examine if such a partnership had been implemented. Beside the interviews, also historical sources, documents and similar master theses, as well as the corresponding Austrian 3-year-programmes have been analysed. The results were the established proposal for a definition on partnership as much as the conclusion that such a partnership did not exist between Austria and Nicaragua, because this kind of partnership is until now a goal and an idea, not an implemented relationship. Therefor some hypothesis could be verified to date, while others need further research or have been rejected. This thesis intends to intensify the discussion on this topic. A recommendation for a partnership definition for the Austrian development agencies has been made and the need for additional analysis, debates and studies, as well in Austria, as in other countries might be needed.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
partnership
Schlagwörter
(Deutsch)
Partnerschaft
Autor*innen
Laura Diethart
Haupttitel (Deutsch)
Die Entwicklungszusammenarbeit und die Partnerschaft
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine kritische Analyse des Partnerschaftsverständnisses der staatlichen OEZA und ihrer Beziehung zu Nicaragua von 1986-2011
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
i, 116 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gernot Stimmer
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.99 Politologie: Sonstiges
AC Nummer
AC14497788
Utheses ID
43426
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1