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Von der Straßenbeleuchtung zum Machtverhältnis
eine kritisch-feministische Analyse des Sicherheitsdiskurses in der Stadtplanung in Wien
Josefa Maria Stiegler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Saskia Stachowitsch-Clar
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.46147
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25764.05542.776067-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit untersucht, welches Verständnis von Sicherheit im öffentlichen Raum in der Stadtplanung des Fallbeispiels Wien vorherrscht. Anhand dieses Diskurses wird gezeigt, welche Machtverhältnisse im Allgemeinen und welche Geschlechterverhältnisse im Besonderen darin reproduziert werden. Sicherheit im öffentlichen Raum ist ein zentrales Element in derzeitigen neoliberalen Stadtplanungspolitiken. Über den Anspruch geschlechtergerechter Planung erhält Sicherheit Eingang in die Stadtplanung, da Unsicherheit im urbanen Raum als Problem verhandelt wird, das hauptsächlich Frauen betrifft. Außerdem werden Kontrolltechniken wie Überwachung und Repression im öffentlichen Raum angewendet, um gegen abweichende Nutzer_innen vorzugehen. Es besteht die Tendenz, den Sicherheitsbegriff zu verwischen und Sicherheit synonym für Sauberkeit und Ordnung zu verwenden. Unordnung und Verschmutzung im öffentlichen Raum werden als Sicherheitsthemen dargestellt, das äußere Erscheinungsbild eines Raumes stellvertretend für dessen Sicherheit. Diese Arbeit analysiert mithilfe der Methoden Diskursanalyse und Expert_inneninterviews, wie Sicherheit in Planungsdokumenten der Stadt Wien konzipiert wird. Die Expert_innen äußerten dabei ein differenzierteres Bild von Sicherheit und wie dieses mit Geschlecht und räumlicher Marginalisierung in Zusammenhang steht. Die Ergebnisse führen schließlich zu der Schlussfolgerung, dass in dem Diskurs über Sicherheit im öffentlichen Raum ein binäres Geschlechterkonzept widergespiegelt wird, das auf essentialistischen Annahmen über Frauen und Männer beruht. Des Weiteren argumentiert diese Arbeit, dass Sicherheitsdebatten in der Stadtplanung auf einer vergeschlechtlichten Idee über Beschützer und Beschützte fußen sowie auf einem Bild von marginalisierten Gruppen als normabweichend, dem gesellschaftliche Strukturkategorien wie Geschlecht, race und Klasse eingeschrieben sind. Schließlich wird argumentiert, dass Stadtplanung von stereotypen Darstellungen von ängstlichen Frauen und furchtlosen Männern abrücken muss, um gleichberechtigten Zugang zu öffentlichem Raum zu ermöglichen und Erfahrungen mit Sicherheit, die von den dominanten Narrativen abweichen, thematisieren zu können.
Abstract
(Englisch)
This thesis explores what understanding of security is put forward in security-related urban planning in the city of Vienna. Furthermore, the discussion of implicit layers of the discourse of security in public space display underlying power relations. Safety in public space has become a crucial utility in neoliberal urban planning. Security is a prominent issue when gender equity is discussed in urban planning since insecurity is perceived as a topic particularly relevant to women. Security-related urban planning also takes on technologies of surveillance and repression in order to act against deviant subjects. Discussions about security in public space tend to blur the boundaries between actual security threats and the perceived insecurity caused by public disorder. Security is often considered synonymous with cleanliness and order. Using the methods of discourse analysis and expert interviews this study analyses how security is discussed within planning documents and how the documents are applied within the context of the city of Vienna. The collected data shows that experts expressed a more complex understanding of security and how it relates to gender and social marginalization in urban space. However, the findings lead to the conclusion that the understanding of gender reflected in the larger discourse of security in public spaces in the case of Vienna presents gender as a binary categorization and is based on essentialist assumptions about women and men. Furthermore, this thesis argues that discussions about security in urban space build on a gendered idea of protector and protected, and gendered, racialized and classed images of marginalized groups that are seen as intimidation of societal norms. Ultimately, it is argued that urban planning needs to move away from stereotypical images of fearful women and fearless men in order to guarantee equal access to public space and to address experiences of security that differ from common narratives.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
security gender discourse urban planning feminism power relations
Schlagwörter
(Deutsch)
Sicherheit Geschlecht Diskurs Stadtplanung Feminismus Machtverhältnisse
Autor*innen
Josefa Maria Stiegler
Haupttitel (Deutsch)
Von der Straßenbeleuchtung zum Machtverhältnis
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine kritisch-feministische Analyse des Sicherheitsdiskurses in der Stadtplanung in Wien
Paralleltitel (Englisch)
From installing street lights to addressing power relations : a critical feminist analysis of the discourse of security in urban planning in Vienna
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
95 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Saskia Stachowitsch-Clar
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC14460968
Utheses ID
40832
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1