Detailansicht

Der Marchfeldkanal in Wien und Niederösterreich
die Bedeutung eines naturnah gestalteten Kanalsystems für Brutvögel
Karin Pfeiffer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Zoologie
Betreuer*in
Christian Schulze
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.51056
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22119.27491.847153-1
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Künstlich angelegte Kanäle stellen oftmals für Vögel nur wenig attraktive Landschaftsstrukturen dar. Der gegen Ende des 20. Jahrhunderts in erster Linie zur Bewässerung der landwirtschaftlichen Region errichtete Marchfeldkanal in Wien und Niederösterreich sollte hingegen aufgrund seiner naturnah angelegten Strukturen ein ökologisches Element in der ausgeräumten Landschaft darstellen. Es wurden Buchten, Inseln, Flachwasserzonen sowie Feuchtufer und angrenzende Trockenbiotope angelegt und autochthone Gehölze gepflanzt. In dieser Studie wurde untersucht, welche Bedeutung die angelegten Strukturen für Brutvögel mit und ohne Gewässerbindung besitzen. Daher wurde eine Erhebung der Brutvögel entlang von 30 je 200 m langen Gewässerabschnitten durchgeführt. Bei der Auswertung der Zusammenhänge zwischen Brutvogelarten und Uferstrukturen mittels eines verallgemeinerten linearen Modells konnte ein positiver Effekt der heterogenen Uferlinie auf den Artenreichtum an Brutvögeln festgestellt werden. Ebenso konnte ein positiver Effekt der Begleitvegetation (Bäume und Schilfanteil) auf die Diversität von Vogelarten ohne direkte Gewässerbindung ermittelt werden. Lange Ufer-Land-Grenzlinien und starke vertikale Strukturierung wirken sich somit positiv auf den Vogelartenreichtum aus. Mit der Errichtung des Marchfeldkanals wurden Strukturen geschaffen, die für ein breites Spektrum an Brutvogelarten zusätzliche Habitate in urbanen Landschaften zu Verfügung stellen (Wien) bzw. für einen nicht unbeträchtlichen Teil der Vogelzönose die einzigen nutzbaren Strukturen überhaupt in einem ansonsten intensiv landwirtschaftlich genutzten Raum (Niederösterreich) repräsentieren. Die anfangs geschaffenen Schotterbänke und einige der Trockenbiotope sind jedoch infolge der Sukzession gänzlich verschwunden und mit ihnen auch ehemalige Brutvogelarten wie der Flussregenpfeifer. Der bei der Analyse aufgezeigte positive Effekt von komplexeren Uferlinien auf den Artenreichtum könnte auch bei anderen Fließgewässern, bei deren Regulierung wichtige Strukturen verloren gegangen sind, durch nachträgliches Anlegen von Buchten und Inseln erzielt werden. Auch Flachuferbereiche und eine heterogen strukturierte Begleitvegetation entlang derartiger künstlicher Gewässer könnten diese ökologisch aufwerten.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Marchfeldkanal künstliche Wasserwege Vogeldiversität Brutlebensraum Renaturierungsmaßnahmen
Autor*innen
Karin Pfeiffer
Haupttitel (Deutsch)
Der Marchfeldkanal in Wien und Niederösterreich
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Bedeutung eines naturnah gestalteten Kanalsystems für Brutvögel
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
38 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Schulze
Klassifikation
42 Biologie > 42.89 Zoologie: Sonstiges
AC Nummer
AC15003101
Utheses ID
45098
Studienkennzahl
UA | 066 | 831 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1