Detailansicht

One Belt One Road Initiative
alle Seidenstraßen führen nach Peking : mögliche Auswirkungen synchroner Prozesse ökonomischer Dominanz und (sicherheits-)politischer Implikationen entlang der neuen Seidenstraßen
Andrea Drapal
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Europäische Studien
Betreuer*in
Wolfgang Mueller
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.54785
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-21480.05769.863752-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der wirtschaftliche Aufstieg Asiens verändert die globalen Machtverhältnisse auch in (sicherheits-) politischer Hinsicht. Die Volksrepublik China, mit Präsident Xi Jinping an der Spitze, strebt mit ihrem interkontinentalen Infrastrukturprojekt „One Belt One Road“ (OBOR), bestehend aus dem „Silk Road Economic Belt“ und der „Twenty-First Century Maritime Silk Road“, nach Hegemonie im asiatisch-pazifischen Raum. Besondere Bedeutung kommt der Analyse zu, auf welchen Fundamenten China diese Prozesse gestaltet, wie der sino-zentrische Blickwinkel mit westlichen Augen verstanden werden kann und in welcher Art und Weise Ost wie West den daraus entstehenden Herausforderungen begegnen. In dieser Arbeit wird die strategische Dimension des chinesischen OBOR-Infrastrukturprojekts mit den zugrundeliegenden konfuzianischen Werten skizziert, um die weitreichenden Auswirkungen dieser Infrastrukturaktivitäten aufzuzeigen. Die Untersuchung dieser Effekte, der einander beeinflussenden wirtschaftlichen und finanzpolitischen Prozesse bei der Wertschöpfung, sowie die Einbeziehung sicherheitspolitischer Implikationen, basiert auf Literaturrecherchen. Aufgrund der Aktualität der Themenstellung wurden vor allem jüngst erschienene Büchern, Fachartikel sowie Internetrecherchen verwendet. Der sino-zentrischen Blickwinkel, das weitverzweigte Netz von Handelsrouten der historischen Seidenstraßen und der Plan und die Visionen der OBOR-Infrastrukturinitiative, sowie die damit verbundenen Herausforderungen bei der Implementierung durch die Akteur/inn/e/n werden eingangs beleuchtet. Anschließend werden einige Projekte aus unterschiedlichen Bereichen, mit den Schwerpunkten Rohstoffgewinnung und Logistikmaßnahmen, beispielhaft angeführt, sowie die völkerrechtlichen Regelungen in den Netzwerken transnationaler Handelsbeziehungen und ihre Entwicklungen („Mega-Regionals“) kurz beschrieben. Die von China angewandten „Soft-Power“-Elemente, d.h. die kulturelle Einflussnahme, und „Hard-Power“-Strategien, wie beispielsweise der Einsatz ökonomischer Stärken, zielen auf Bereiche, die einander gegenseitig beeinflussen, ineinandergreifen und Kausalitäten schaffen, die weitläufige Auswirkungen in (sicherheits-) politischer, wirtschaftlicher und finanzpolitischer Sicht, auch außerhalb des eurasischen Raumes, erzeugen. Dabei ist der Zusammenhang von konfuzianischen Werten und den im Westen so unbeliebten „copycats“, sowie der inneren und äußeren Stabilität und der damit einhergehenden Ordnung, im Lichte der sich wandelnden Voraussetzungen zu interpretieren. Das ist auch für die Wechselwirkungen der finanzpolitischen Prozesse und Effekte im OBOR-Umfeld anwendbar. Die Europäischen Union sollte die Chance, eine aktivere Gestaltungsrolle – unter Wahrung ihrer Interessen - beim Ausbau der eurasischen Infrastruktur wahrnehmen. Entscheidend ist die Entwicklung gemeinsamer Strategien, zur Verhinderung eines Wettlaufs einzelner Mitgliedsstaaten um chinesische Investitionen und Vermeidung kollateraler Schäden in den Bereichen Sicherheit, Menschenrechte und Handelsregelungen. Das grundlegende Verständnis für die gerade stattfindende Transformation der wirtschaftspolitischen Veränderungen, ausgelöst durch Chinas Bestreben eine multipolare Wirtschaftsordnung mit sino-zentrischem Schwerpunkt zu schaffen, beginnt sich zu vertiefen. Die damit verbundenen, mehrdimensionalen Konsequenzen in kultureller, ökonomischer, ökologischer aber auch sicherheitspolitischer Hinsicht lassen diese nicht nur als Bedrohung erscheinen, sondern vor allem als Herausforderung.
Abstract
(Englisch)
Global power structures, including security policies, are influenced by Asia’s economic rise. The People's Republic of China, headed by President Xi Jinping, strives for hegemony in the Asia-Pacific region with the intercontinental infrastructure project: „One Belt One Road” (OBOR), consisting of the „Silk Road Economic Belt” and the „Twenty-First Century Maritime Silk Road”. By analysing the foundations of China’s project, the sinocentric viewpoint can be understood with western eyes and the ways the East and the West meet the challenges arising is of particular importance. This paper outlines the strategic dimension of the Chinese OBOR infrastructure project with the underlying Confucian values to demonstrate its far-reaching impact. The investigation of these effects, the interdependent economic and fiscal matters in value-added processes, as well as the inclusion of security policy implications, is based on literature research. Due to the relevance of the topic, recently published books and articles, and research on the Internet have been used. The sinocentric viewpoint, the extensive network of historic Silk Road trade routes, the plan and visions of the OBOR Infrastructure Initiative, and the associated challenges encountered by the actors in implementing the project are highlighted. Next, some projects from different fields dealing with raw material extraction and logistic measures and the international regulations in the networks of transnational trade relations and their developments („Mega-Regionals") are given as examples. The „soft power" elements used by China such as cultural influence and „hard-power“ strategies such as the use of economic leverage target areas that mutually influence, intermesh, and create causality with far-reaching implications for security, economic, and fiscal policies, also outside the Eurasian space. The interpretation of Confucian values in context with the „copy cats” - in a sense of repeating and imitating - as well as internal and external stability and political order – must be seen in the light of changing prerequisites. This is also applicable to fiscal policy interactions and effects in the OBOR environment. The European Union should seize the opportunity to play a more active role in shaping the development of Eurasian infrastructure, while preserving its interests. Crucial to this is the development of common strategies to prevent a race between individual Member States of the European Union for Chinese investment and collateral damage in the fields of security, human rights and trade regulations. The basic understanding of the ongoing transformation of economic policy changes, triggered by China's ambition to create a multipolar economic system with a sinocentric focus, is deepening. The associated multidimensional consequences in terms of culture, economics, ecology and security matters do not appear as a threat, but rather as a challenge.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
China One Belt One Road OBOR sinocentric view silk road infrastructure project economic and trade policies security policies transnational trading relations European Union (EU) copycats strategems hegemony in the Asia-Pacific region soft power Confucian values mega-regionals
Schlagwörter
(Deutsch)
China One Belt One Road OBOR sinozentrischer Blickwinkel Seidenstraßen Infrastruktur-Initiative ökonomische handelspolitische und sicherheitspolitische Auswirkungen transnationale Handelsbeziehungen Europäische Union (EU) copycats Strategeme Hegemonie im asiatisch-pazifischen Raum Soft Power Mega-Regionals konfuzianische Werte
Autor*innen
Andrea Drapal
Haupttitel (Deutsch)
One Belt One Road Initiative
Hauptuntertitel (Deutsch)
alle Seidenstraßen führen nach Peking : mögliche Auswirkungen synchroner Prozesse ökonomischer Dominanz und (sicherheits-)politischer Implikationen entlang der neuen Seidenstraßen
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
106 Seiten : Diagramme, Karten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Mueller
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945 ,
15 Geschichte > 15.79 China ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
83 Volkswirtschaft > 83.39 Wirtschaftsentwicklung, Wirtschaftsstruktur: Sonstiges
AC Nummer
AC15596528
Utheses ID
48418
Studienkennzahl
UA | 992 | 959 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1