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Die Muskeljüdin? Frauen in jüdischen Sportvereinen von 1900 bis 1912 im Umgang mit dem männlich geprägten Ideal des Muskeljudentums
Sarah Egger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Maria Mesner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.45633
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20974.88160.779264-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
„Werden wir wieder tiefbrüstige, strammgliedrige, kühnblickende Männer“, forderte der jüdische Arzt Max Nordau auf dem Zweiten Zionistenkongress 1898. Mit der Prägung des Begriffs „Muskeljudentum“ gab er dem Aufbau der Jüdischen Turn- und Sportbewegung ein Idealbild, das mit zahlreichen Aspekten jüdischen Lebens, nicht nur im Deutschen Kaiserreich, verknüpft war. Nicht nur sprachlich war dieses Idealbild ausgesprochen männlich besetzt. Doch von Anfang an waren Frauen ein wesentlicher Teil der Jüdischen Turnbewegung. Kampfgeist, Disziplin, Kraft, das Verhältnis der „jüdischen Nation“ gegenüber dem nichtjüdischen Umfeld und ande-re Topoi waren für sie ebenso wichtig wie für ihre „Turnbrüder“. Frauen in jüdischen Turnvereinen zwischen 1900 und 1912 waren zusätzlich Vorurteilen und Regulie-rungen ausgesetzt, die gegenüber Männern so nicht zum Tragen kamen. Dennoch eigneten sich das Ideal des „Muskeljuden“ seiner männlichen Konnotation zum Trotz an und verwendeten mitunter die Bezeichnung für sich selbst. Allerdings in männlicher Form – die Umwandlung zum Begriff „Muskeljüdin“ lässt sich im Quel-lenmaterial nicht finden.
Abstract
(Englisch)
„Let us once more become deep-chested, sturdy, sharp-eyed men“, jewish doctor Max Nordau demanded at the Second Zionist Congress in 1898. By coining the term „Muscular Judaism“, he gave an ideal image to the emerging jewish gymnastics and sports movement, which was connected to many aspects of jewish life – not only in the German Empire. This ideal image was strongly linked to masculinity, not exclusi-vely through language. But from the start, women were a central part of the jewish gymnastics movement. Fighting spirit, discipline, strength, the relation between the „Jewish Nation“ and the non-jewish environment, and other topoi were equally im-portant to them and their „brothers in gymnastics“. Additionally, women in jewish gymanstic associations between 1900 and 1912 were confronted with prejudices and regulations that men didn’t have to face. Still, they made the ideal image of the „Muscle Jew“ their own, despite its connotations of masculinity, and even used the term for themselves. In the masculine form „Muskeljude“ – there is no evidence of the use of the female version „Muskeljüdin“.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Sports Judaism Gymnastics Women Gender Muscle Jewry Muscular Judaism German Empire Jewish Gymnastics Association
Schlagwörter
(Deutsch)
Sport Judentum Turnen Frauen Gender Muskeljuden Muskeljüdin Muskeljudentum Turnbewegung Deutsches Kaiserreich Jüdischer Turnverein
Autor*innen
Sarah Egger
Haupttitel (Deutsch)
Die Muskeljüdin? Frauen in jüdischen Sportvereinen von 1900 bis 1912 im Umgang mit dem männlich geprägten Ideal des Muskeljudentums
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
96 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Maria Mesner
Klassifikationen
11 Theologie > 11.29 Judentum: Sonstiges ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.30 Europäische Geschichte in Mittelalter und Neuzeit: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.36 Europäische Geschichte 1815-1914 ,
15 Geschichte > 15.43 Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ,
15 Geschichte > 15.96 Geschichte des jüdischen Volkes außerhalb des Staates Israel ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten ,
71 Soziologie > 71.33 Frau ,
71 Soziologie > 71.38 Soziale Bewegungen ,
71 Soziologie > 71.61 Diskriminierung ,
71 Soziologie > 71.63 Minderheitenproblem ,
73 Ethnologie > 73.96 Ethnische Identität ,
76 Sport > 76.01 Geschichte des Sports, der Freizeit und Erholung ,
76 Sport > 76.21 Sportvereine ,
76 Sport > 76.24 Sport für besondere Zielgruppen
AC Nummer
AC14519602
Utheses ID
40373
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1