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Das Funktionieren der Justiziellen Zusammenarbeit in Zivilsachen am Beispiel von Kindesentführungsfällen innerhalb der Europäischen Union
Agnes Balthasar-Wach
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Claudia Rudolf
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.47699
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20783.43477.259470-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Brüssel IIa-VO ergänzt das Übereinkommen vom 25. Oktober 1980 über die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentführung und zielt ua darauf ab, einen Rechtsrahmen zur Verfügung zu stellen, um Konflikte, die im Anschluss an eine elterliche Kindesentführung auftreten, beizulegen. Um den freien Verkehr von Entscheidungen in der EU zu erleichtern, legt die Brüssel IIa-VO spezielle Bestimmungen hinsichtlich der Anerkennung und Vollstreckung in anderen Mitgliedsstaaten fest. Allerdings dauern Rückgabeverfahren, die von dem zurückgelassenen Elternteil angestrengt werden, oft mehrere Jahre – dies, obwohl Artikel 11 Abs 3 Brüssel IIa-VO einen Zeitrahmen von sechs Wochen für eine Rückgabeentscheidung festsetzt – und können in einander widersprechenden Entscheidungen der in unterschiedlichen Mitgliedstaaten angerufenen Gerichte resultieren. So ist es nicht verwunderlich, dass der EuGH schon in mehreren Vorabentscheidungsverfahren mit Kindesentführungen befasst war. In jüngster Vergangenheit – im Jahr 2014 – hat die Europäische Kommission daher einen ersten Bericht über die Anwendung der Brüssel IIa-VO veröffentlicht. Da verschiedene Defizite in den Verfahren, die im Anschluss an Kindesentführungen angestrengt wurden, identifiziert wurden, wie das teilweise Fehlen von zeitlichen Vorgaben oder der zu weite Anwendungsbereich des sogenannten "übergeordneten Mechanismus", hat die Europäische Kommission am 30. Juni 2016 einen Vorschlag für die Neufassung der Brüssel IIa-VO vorgelegt. Im Rahmen meiner wissenschaftlichen Auseinandersetzung beschäftige ich mich mit ausgewählten Defiziten, um herauszufinden, ob der derzeitige rechtliche Rahmen in der EU Änderungen bedarf oder ob es an einer gewissenhaften Anwendung dieses Rahmens seitens der nationalen Gerichte und Behörden mangelt. In einem zweiten Schritt werde ich mich der Frage widmen, ob der Vorschlag der Europäischen Kommission geeignet ist, die identifizierten Defizite zu beseitigen und die Effizienz des Rückgabeverfahrens zu erhöhen.
Abstract
(Englisch)
The Brussels IIa Regulation complements the Convention of 25. October 1980 on the Civil Aspects of International Child Abduction and aims inter alia to provide a legal framework to settle conflicts arising from parental child abductions. To facilitate the free circulation of judgements in the EU, it lays down special provisions on recognition and enforcement in another Member State. However, proceedings initiated by the abandoned parent to return the child often take several years – despite Article 11 (3) Brussels IIa Regulation setting forth a time limit of six weeks for issuing the decision – and may include contradictory decisions of the respective courts seized by the conflicting parents. Not surprisingly, the CJEU already had to issue several preliminary rulings in this field. Quite recently, in 2014 the European Commission released a first assessment. As various shortcomings following the procedures of a parental child abduction were identified, such as lack of time limits or a to wide scope of the so called “overriding” mechanism, the European Commission issued a proposal for the recast of the Brussels IIa Regulation on 30 June 2016. The purpose of my research is to delve into selected shortcomings and to clarify whether these are rather due to the existing legal framework on the EU level that needs amendment, or the lack of faithful implementation by national courts or authorities. In a second step, I will tackle the question of to what extend the European Commission´s proposal is suitable to overcome the identified shortcomings and increase the efficiency of return proceedings.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Child Abduction Judicial Cooperation in Civil Matters Brussels IIa-Regulation Hague Abduction Convention
Schlagwörter
(Deutsch)
Kindesentführung Justizielle Zusammenarbeit in Zivilsachen Brüssel IIa-VO HKÜ
Autor*innen
Agnes Balthasar-Wach
Haupttitel (Deutsch)
Das Funktionieren der Justiziellen Zusammenarbeit in Zivilsachen am Beispiel von Kindesentführungsfällen innerhalb der Europäischen Union
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
xvii, 397 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Helmut Ofner ,
Friedl Weiss
Klassifikation
86 Recht > 86.30 Internationales Privatrecht
AC Nummer
AC15050988
Utheses ID
42138
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1