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Impact of school feeding on primary school education in Ethiopia
Ramin Gallenbacher
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang für Internationale Studien (M.A.I.S.-Lg)
Betreuer*in
Werner Neudeck
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.54298
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18498.67525.402858-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bildung ist ein allgemeines Menschenrecht, das einen enorm positiven Einfluss auf den Einzelnen wie auch auf die Gesellschaft als Ganzes hat. Trotz beträchtlichem Einsatz in den letzten fünfzig Jahren sind allerdings immer noch mehrere Millionen Kinder – vor allem in den ärmsten Ländern der Welt – vom Zugang zu effektiven Bildungsmaßnahmen ausgeschlossen, sei es aufgrund eines generellen Auschlusses vom Bildungssystem oder dem ausbleibenden Lerneffekt in den Schulen. Unten den zahlreichen Hebeln zur Lernförderung seien Investitionen in die Schulinfrastruktur, die Lehrerausbildung sowie die Erarbeitung und Bereitstellung von relevanten und pädagogisch effektiven Lerninhalten hervorgehoben. All diese Maßnahmen verfehlen jedoch ihr Ziel für jene Kinder, die nicht in die Schule gehen. Das Fernbleiben von der Schule hat meist einen klaren Hintergrund: Armut. Wenn arme Eltern abwägen müssen, Ihre Kinder in die Schule zu schicken oder deren Hilfe in Anspurch zu nehmen, um überlebenswichtige Nahrung zu beschaffen, ist die Entscheidung klar. Hungrige Kinder in die Schule zu schicken, damit sie noch hungriger nachhause kommen ist keine realistische Option. Kostenloses Schulessen kann hier ein effektives Mittel sein, um bedürftigen Familien einen Weg aus der Armutsfalle zu eröffnen, indem man ihren Kindern – insbesondere Mädchen – einen dauerhaften Bildungszugang verschafft. Darüber hinaus kann eine ausgewogene Schulernährung sowohl das Konzentrationsvermögen, als auch die kognitiven Fähigkeiten – vor allem sozial-emotionaler Natur – positiv beeinflussen. Dies kann sogar einen vorhandenen Entwicklungsrückstand von ärmeren Kindern reduzieren. Diese Studie testet mit statistischen Methoden welchen Einfluss das Beenden eines Schulernährungsprogramms auf die Faktoren Bildungszugang (via Inskriptionszahlen, Abbrecher- und Anwesenheitsquoten) und Lernerfolg (via der Wiederholerquote) für Grundschulkinder in Äthiopien hat. Es zeigt sich, dass die Veränderung der Abbruchraten von Mädchen an Schulen, die ein kostenloses Mittagessen für Schüler wieder abschaffen, danach um 7 Prozentpunkte stärker steigt, als in der Kontrollgruppe, die kein Essen angeboten hat. Unter den Schulen mit Ernährungsprogramm ist die Anwesenheitsquote von Jungen und Mädchen an jenen Tagen, an denen kein Schulessen ausgegeben wird, um respektive 19 und 8 Prozent geringer. Das Wachstum der Wiederholerraten verringert sich nach Beendigung eines Ernährungsprogramms marginal. Dies kann durch die Steigerung der Abbrecherquoten erklärt werden, die vor allem ärmere – und im Durchschnitt leistungsschwächere – Schüler betreffen, die bei Beibehaltung von kostenlosen Schulessen in der Schule geblieben und, wenn erforderlich, eine Klasse wiederholt hätten. Darüber hinaus zeigt sich in Schulen nach Beendigung des Ernährungsprogramms ein stärkerer Anstieg der Inskriptionszahlen, insbesondere für Jungen. Unter den beobachteten Einflüssen sind folgende, nach Berücksichtigung der fixen Effekte durch regionale und saisonale Unterschiede, statistisch signifikant: männliche Inskriptionszahlen, weibliche Abbrecherquoten sowie die Anwesenheitsraten beider Geschlechter. Da die Testgruppe, die Unterstützung zur Nahrungsbereitstellung bekommt, generell aus jenen Schulen besteht, die es am Dringendsten benötigen, kann nicht von einer zufälligen Stichprobenauswahl ausgegangen werden. Eine Verzerrung der Messergebnisse durch diesen Umstand kann daher nicht ausgeschlossen werden. Alle Maßnamen zur Bildungsförderung setzen zwei Dinge voraus: erstens, eine systematische und regelmäßige Prüfung der Lernqualität, die einen zeitlichen Vergleich und damit die Wirkung unterschiedlicher Maßnahmen ermöglicht, und zweitens, ein größtmögliches Einhalten internationaler Standards in der Bildungsevaluation, um länderübergreifende Systemvergleiche – mit allen inherenten Einschränkungen – zuzulassen.
Abstract
(Englisch)
Education is a basic human right, which has tremendous positive impact on both individual and societal level. Yet, despite considerable efforts in the past fifty years, there are still millions of children mainly in the poorest countries deprived from effective education, be it for being excluded from the education system or for the lack of learning at school. There are numerous potential levers to foster learning, including investments in school infrastructure, teacher formation and the development of relevant and pedagogically effective course material. However, all these measures remain ineffective for children, who don’t come to school. The main reason why children fail to appear at school is poverty. If poor parents have to make a trade-off between sending their children to school or asking them to help finding food to survive, the decision is pretty clear. Sending their hungry children to school and letting them return even hungrier is not a realistic option. To overcome this hurdle, free school meals can be an effective tool to facilitate mainly underprivileged families to escape from the poverty trap and to allow their children – girls in particular – to access and remain in the education system. Furthermore, the nutrition effect of school meals can have a positive effect on concentration levels and on cognitive abilities – mainly socio-emotional skills – which can help to reduce the developmental gap between poorer and wealthier children. This study tests statistically the effect of stopping a school feeding programme on access to education (enrolment, drop-out and attendance rates) and learning achievement (repeater rates) on primary school children in Ethiopia. Schools phasing out a school meal programme show 7% higher drop-out rate growth for girls than the control group, consisting of schools which did not provide any food over the observation period. Among the feeding schools, if one does not serve food on a particular day, attendance rates for male and female students drop by 19 and 8 percentage points. Repeater rate growth is slightly decreasing with stopping food provision, potentially affected by the higher drop-out rate, which on average affects more poorer and lower-performing students, who would rather have repeated class, if meals were still provided. In addition, the analysis shows higher enrolment growth for schools having stopped school feeding, especially for male students. Of these effects, male enrolment, female drop-out and attendance for both genders are statistically significant after controlling for fixed effects such as regional or seasonal impact. A potential sample selection problem, driven by a non-random selection of schools which received school feeding aid, could be the cause for a bias of the measured indicators. Any measures to improve education systems, however, require two pre-conditions: first, a systematic and regular measurement of learning quality, which tracks performance development via different measures over time and second, a broad fit with international education measurement standards to faciliate cross-country system comparisons as far as possible.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
school meals school feeding nutrition education Ethiopia attendance dropout drop-out repeaters enrolment enrolment education access inequality hunger poverty developing countries WFP EMIS learning learning outcome
Schlagwörter
(Deutsch)
Schulessen Schulnahrung Ernährung Bildung Äthiopien Anwesenheit Abbrecher Wiederholer 7 Inskription Bildungszugang Ungleichheit Hunger Armut Entwicklungsländer WFP EMIS lernen Lerneffekt
Autor*innen
Ramin Gallenbacher
Haupttitel (Englisch)
Impact of school feeding on primary school education in Ethiopia
Paralleltitel (Deutsch)
Einfluss von Schulessen auf Äthiopiens Grundschulbildung
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
xi, 43 Seiten : Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Werner Neudeck
Klassifikationen
31 Mathematik > 31.70 Wahrscheinlichkeitsrechnung ,
31 Mathematik > 31.73 Mathematische Statistik ,
31 Mathematik > 31.80 Angewandte Mathematik ,
81 Bildungswesen > 81.01 Geschichte des Bildungswesens ,
81 Bildungswesen > 81.05 Bildungsforschung ,
81 Bildungswesen > 81.10 Bildungspolitik: Allgemeines ,
81 Bildungswesen > 81.12 Entwicklung des Bildungswesens ,
81 Bildungswesen > 81.21 Soziale Ungleichheit im Bildungswesen ,
81 Bildungswesen > 81.22 Geschlechterunterschied im Bildungswesen ,
81 Bildungswesen > 81.74 Grundschule, Primarstufe ,
89 Politologie > 89.71 Internationale Zusammenarbeit: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.72 Internationale Organisationen
AC Nummer
AC15530708
Utheses ID
47976
Studienkennzahl
UA | 992 | 940 | |
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