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Wiener Gürtelpanik
Drogenpolitik als vergeschlechtlichte urbane Grenzpraktiken
Heidrun Aigner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Maria Mesner
DOI
10.25365/thesis.51951
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17737.51691.715859-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Seit Anfang 2016 sind massive Polizeipräsenz, Kontrollen und Gefangennahmen von Personen
of Color an als „Drogen-Hotspots“ definierten Orten in Wien noch sichtbarer geworden als
zuvor. Diese Arbeit diskutiert die Frage, wie Drogenpolitiken rassistisch wirken, indem sie für
migrationsfeindliche Politiken instrumentalisiert werden. Konkret werden der hier Gürtelpanik
genannte Diskurs, der 2016 eingeführte neue Tatbestand Dealen im öffentlichen Raum und die
damit in Verbindung stehenden Praktiken der Kriminalisierung und Bestrafung als Set
vergeschlechtlichter Grenzpraktiken untersucht. Gürtelpanik bezeichnet einen Diskurs, in dem
Migration, Kriminalität, Drogen miteinander in Verbindung gebracht und bestimmte Orte, unter
anderem entlang des Wiener Gürtels, als „Drogen-Hotspots“ konstruiert wurden. Über Prozesse
der Vergeschlechtlichung, Klassisierung und Rassifizierung werden Individuen markiert und mit
dominanten Bildern von Drogen-Straßenverkäufer_innen als – stets männlich konstruierter –
„Fremder Dealer“ oder „Schwarzer Dealer“ assoziiert und so Polizei- und Justizhandeln
ausgesetzt. Dieses wird in der vorliegenden Arbeit über den medialen Diskurs und über
solidarisch beobachtete Gerichtsprozesse als Ausdruck von Grenzregimen und urbanen
Ausschlusspolitiken analysiert.
Abstract
(Englisch)
Since the beginning of 2016 Vienna has seen an increased presence of police on the streets as
well as a growing number of incidents of People of Color being stopped, searched and arrested
around places constructed as ‚hot spots of drug crime‘. This thesis discusses the racist effects of
new drug legislation and policies, which legitimise increasingly restrictive asylum policies and
border control. A discourse, here referred to as Gürtelpanik as well as a newly created criminal
offence regarding drug dealing in public spaces, adopted in 2016, and mechanisms of
criminalization and punishment, are discussed as a set of gendered border practices. Gürtelpanik
refers to a discourse that operates through interlinking discourses on migration, crime and drugs,
thereby constructing specific places – among others along the Gürtel ring road in Vienna - as
‚hot spots of drug crime‘. Through processes of gendering, racialization and classing individuals
are associated with controlling images of drug street vendors as ‚Foreign Dealer‘ or ‚Black
Dealer‘. These dominant images expose them to policing and prosecution, which in this thesis
are analysed as an expression of border regimes and urban politics of exclusion on the basis of
media discourses and data gained from solidary trial observations.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
masculinity border regime racism drug policies Vienna criminalization
Schlagwörter
(Deutsch)
Männlichkeit Grenzpraktiken Rassismus Drogenpolitiken Wien Kriminalisierung
Autor*innen
Heidrun Aigner
Haupttitel (Deutsch)
Wiener Gürtelpanik
Hauptuntertitel (Deutsch)
Drogenpolitik als vergeschlechtlichte urbane Grenzpraktiken
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
136 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Maria Mesner
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC15080169
Utheses ID
45885
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |