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The indigenous other in Disney's Moana and Pocahontas
Michael Hermann Hosp
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Englisch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Sarah Heinz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.56465
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17290.92052.606652-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bedingt durch eine enorme Reichweite übt Disney einen besonders großen Einfluss auf Zuschauer aus, nicht nur was Normen und Werte betrifft, sondern auch im Bereich der Repräsentation von anderen Kulturen und Ethnien. Diese Studie untersucht, wie indigene Andere durch die Disneyfilme Moana (2016) und Pocahontas (1995) dargestellt werden und erforscht die Funktionen dieser Repräsentationen. Die Analyse der Ethnotype der in beiden Filmen dargestellten indigenen Gruppen erfolgt in der Annahme, dass Repräsentationen von indigenen Völkern westliche Bedürfnisse erfüllen und amerikanische Ureinwohner sowie Polynesier im Gegensatz zu einem westlichen Selbst darstellen. Diese Untersuchung basiert auf einer Kombination von theoretischen Konzepten aus der Stereotypforschung, der Imagologie und Othering. Um ein detailliertes Verständnis der Repräsentationen indigener Anderer zu ermöglichen, erfolgt eine intertextuelle Analyse. In der intertextuellen Analyse untersuche ich westliche Diskurse zu amerikanischen Ureinwohnern und Polynesiern und erforsche historische Muster und Funktionen, welche Repräsentationen von indigenen Völkern prägen, wobei ich mich insbesondere auf die Tropen von dem ‚Edlen- und Unedlen Wilden‘ beziehe. Die Analyse des filmischen Texts basiert schließlich auf Faulstichs Modell zur Filmanalyse und wird mit Hilfe der Analyse der Bauformen durchgeführt. Diese Studie belegt, dass Moana und Pocahontas an etablierten Ethnotypen westlicher Diskurse über Polynesier und amerikanische Ureinwohner festhalten. Indigene Andere werden einem westlichen Selbst durch die Konstruktion von Charakteren und mit Hilfe filmischer Mittel, wie Musik, Farben und Kamerawinkel, gegenübergestellt. In beiden Filmen überwiegen Bilder von ‚Edlen- und Unedlen Wilden‘, welche westliche Fantasien über exotische Andere bedienen. Der Tropus des ‚Unedlen Wilden‘ scheint Vorstellungen einer ‚Überlegenheit‘ westlicher ‚Zivilisationen‘ zu transportieren, rechtfertigt dadurch Kolonialismus und Imperialismus und kann als Strategie einer westlichen Vergangenheitsbewältigung interpretiert werden. Idealisierte Repräsentationen zeigen, wie amerikanische Ureinwohner und Polynesier in traditionellen, eng verflochtenen Gemeinschaften und in Harmonie mit der Natur leben. Diese utopischen Darstellungen sind westliche Projektionen und können als Ausdruck von Unzufriedenheit in Bezug auf Modernisierungsprozesse und als Manifestationen von Sorgen bezüglich gegenwärtiger ökologischer Probleme interpretiert werden. Moana und Pocahontas weisen zudem Ambiguitäten auf, da indigene Gemeinschaften nicht nur idealisiert, sondern auch als Hindernisse für den Individualismus der verwestlichten Protagonistinnen dargestellt werden. Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen, dass Moana und Pocahontas indigene Bevölkerungen in stereotyper Art und Weise als Andere des Westens konstruieren, daher alles andere als harmlos sind und somit mit Vorsicht betrachtet werden sollten.
Abstract
(Englisch)
Due to its enormous reach, Disney is extremely influential in shaping the perspective of its audience regarding norms and values as well as ideas about other cultures and ethnicities. This study explores how the indigenous Other is represented in the Disney films Moana (2016) and Pocahontas (1995) and investigates the functions of these representations. The analysis of ethnotypes of indigenous peoples in both movies is conducted under the assumption that representations of indigeneity satisfy Western needs and portray Native Americans and Polynesians in contrast to the Western Self. This study relies on a combination of theoretical concepts from stereotype research, imagology and othering. To provide a detailed understanding of representations of indigenous Others in Moana and Pocahontas, an intertextual analysis is conducted. In the intertextual analysis, I explore Western discourses on Native Americans and Polynesians and examine historical patterns and functions of representations of indigeneity, especially focusing on the tropes of the ‘noble- and ignoble savage’. The textual analysis is based on Faulstich’s film analysis model and is conducted following the approach of compositional analysis. This study confirms that Moana and Pocahontas adhere to established ethnotypes of Western discourses on Polynesians and Native Americans. The indigenous Other is stereotypically juxtaposed with the Western Self through the construction of characters and the use of filmic devices, such as music, colors and camera angels. In both films, images of ‘noble- and ignoble savages’ prevail, catering to Western fantasies about exotic Others. The trope of ‘ignobility’ appears to convey notions of the ‘superiority’ of Western civilizations thereby justifying colonialism and imperialism and can be interpreted as a strategy of coming to terms with historical guilt. Idealized representations show Native Americans and Polynesians living in traditional, intimate communities and in harmony with nature. These utopian images constitute Western projections and can be interpreted as reflections of discontent with modernity and of anxieties regarding current ecological problems. Moana and Pocahontas are also both characterized by ambiguity as they not only idealize indigenous communities but present them as obstacles to the individualism of Westernized protagonists. The results of this study demonstrate that Moana and Pocahontas stereotypically construct indigenous peoples as the West’s Others, are far from innocent and, thus, should be watched cautiously.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
indigen othering Disney Stereotype Repräsentationen amerikanische Ureinwohner Polynesier Edle Wilde Unedle Wilde
Autor*innen
Michael Hermann Hosp
Haupttitel (Englisch)
The indigenous other in Disney's Moana and Pocahontas
Paralleltitel (Deutsch)
Indigene Andere in Disneys Moana and Pocahontas
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
114 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Sarah Heinz
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.99 Literaturwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC15388004
Utheses ID
49876
Studienkennzahl
UA | 190 | 344 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1