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Die Europäische Ermittlungsanordnung im Lichte des Rechts auf effektive Verteidigung
Birgit Gabriel
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Frank Höpfel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.56747
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17280.30179.337368-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mit der Richtlinie über die Europäische Ermittlungsanordnung wurde nach mehrjährigen Verhandlungen ein weiteres Instrument der gegenseitigen Anerkennung verabschiedet. Die Richtlinie bezweckt die Schaffung eines einheitlichen Rechtsrahmens für die grenzüberschreitende Beweissammlung und tritt damit in eine Reihe von Maßnahmen zur Effektivierung der europäischen Strafverfolgung. Doch bedeutet dies, dass Verfahrensgarantien auf Kosten einer effektiveren europäischen Strafverfolgung herabgesetzt werden? Ausgehend vom Recht auf effektive Verteidigung unterzieht die vorliegende Arbeit die Richtlinie über die Europäische Ermittlungsanordnung einer kritischen Würdigung und geht dabei insbesondere der Frage nach, inwieweit die Regelungen dieses neuen Instruments der grenzüberschreitenden Beweissammlung mit den Anforderungen des Rechts auf effektive Verteidigung in Einklang zu bringen sind. Anhand europäischer und nationaler Rechtsquellen, den dazugehörigen Dokumenten und Materialien sowie der einschlägigen Literatur und Rechtsprechung befasst sich die Untersuchung mit dieser Frage in drei Schritten. Zunächst werden einige Vorüberlegungen zur grenzüberschreitenden Strafverfolgung und zum Grundrechtsschutz im EU-Raum angestellt. Sodann wird die Ausgestaltung des europäisierten Rechts auf effektive Verteidigung eingehend analysiert. Hierbei zeigt sich, dass bereits ein dichter Bestand an gemeinsamen verfahrensrechtlichen Mindeststandards besteht, diese Vorgaben innerstaatlich jedoch nur teilweise ordnungsgemäß umgesetzt wurden. Aufbauend auf diesen Ergebnissen erfolgt eine kritische und ausführliche Auseinandersetzung mit der Richtlinie über die Europäische Ermittlungsanordnung, einschließlich der Rechtsschutzsituation der beschuldigten Person und Fragen der Beweisverwertung. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass die gegenständliche Richtlinie ausreichend Regelungen bietet, um die Einhaltung der Verteidigungsrechte der beschuldigten Person in den Mitgliedstaaten zu gewährleisten. Die Verantwortung hierfür verbleibt jedoch großteils bei den Mitgliedstaaten. Künftig sollte der Unionsgesetzgeber seinen eigenen grundrechtlichen Schutzpflichten besser gerecht werden, indem er etwa zwingend formulierte Vollstreckungsschranken und hohe Standards für eine unionsweite effektive Verteidigung festschreibt.
Abstract
(Englisch)
The Directive on the European Investigation Order in criminal matters is another instrument of mutual recognition, which was adopted after several years of negotiations. The Directive aims to create a uniform legal framework for the cross-border gathering of evidence and is thus part of a series of measures to render European law enforcement more effective. But does this mean that procedural safeguards will be diminished at the expense of a more effective European law enforcement? This thesis critically assesses the Directive on the European Investigation Order and analyses, in particular, the extent to which the rules of this new instrument of cross-border evidence-gathering can be reconciled with the requirements of the right to an effective defence. The present thesis deals with this question in three steps, taking into account European and national legal sources, related documents and materials as well as relevant literature and case law. First, several preliminary considerations are made on cross-border criminal investigations and the protection of fundamental rights in the EU area. Then, the Europeanised right to effective defence is analysed in detail. This analysis shows that there is already a great number of common procedural minimum standards, however, these requirements have only partially been properly implemented at national level. Based on these results, a critical and detailed evaluation of the Directive on the European Investigation Order, including the legal remedies of the defendant and some questions concerning the admissibility of evidence, is undertaken. This thesis demonstrates that the present Directive provides sufficient safeguards to ensure that the rights of the defence can be respected within the Member States. However, the responsibility for ensuring this remains to a great extent at national level. In the future, the EU legislator should do better to fulfil its own obligations to protect fundamental rights by, for example, laying down mandatory grounds for refusal and high standards for effective defence throughout the EU.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
European Criminal Law European Investigation Order Human Rights Procedural Safeguards ECHR Charter of Fundamental Rights of the EU
Schlagwörter
(Deutsch)
Europäisches Strafrecht Europäische Ermittlungsanordnung Grundrechte Verteidigungsrechte EMRK Grundrechtecharta
Autor*innen
Birgit Gabriel
Haupttitel (Deutsch)
Die Europäische Ermittlungsanordnung im Lichte des Rechts auf effektive Verteidigung
Publikationsjahr
2018
Umfangsangabe
xii, 241 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Robert Kert ,
Verena Murschetz
Klassifikationen
86 Recht > 86.14 Rechtshilfe ,
86 Recht > 86.36 Strafprozessrecht ,
86 Recht > 86.45 Grundrechte ,
86 Recht > 86.86 Europarecht: Allgemeines ,
86 Recht > 86.88 Gemeinschaftsaufgaben, Rechtsvereinheitlichung
AC Nummer
AC15428133
Utheses ID
50128
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1