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Warum es eine Bewältigungsstrategie sein kann zu sagen: "Ich bin MuslimIn"
identitäre Verortung und Bewältigungsstrategien muslimischer Jugendlicher der Zweiten Generation in Österreich
Sonja Hinsch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hildegard Weiss
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1278
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16403.08355.617749-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Unter muslimischen Jugendlichen der Zweiten Generation findet ein Bedeutungszuwachs muslimischer und ethnischer Identität statt. Um die Ursachen dieses Phänomens zu ergründen, ohne auf Erklärungen wie die These des Kampfes der Kulturen zurückzugreifen, wurden im Zuge dieser qualitativen Studie im Zeitraum von April bis Juni 2007 zwanzig Interviews mit Jugendlichen der Zweiten Generation muslimischen Glaubens durchgeführt. Nicht kulturelle Differenzen, sondern spezifische Probleme muslimischer Jugendlicher der Zweiten Generation (antimuslimische Einstellungen in und Ausschlüsse aus der Mehrheitsgesellschaft sowie Verortungsprobleme zwischen Herkunfts- und Mehrheitsgesellschaft) werden als Erklärungen für eine Intensivierung muslimischer und religiöser Identitäten gesehen. Ethnische und religiöse Identität muslimischer Jugendlicher der Zweiten Generation sind nicht nur aufgrund des Migrationshintergrundes zu erklären. Sie stellen mögliche Strategien dar, um mit Problemen in der Residenzgesellschaft zurechtzukommen. Identitäre Verortungen werden hierbei durch die Herausbildung von Bewältigungsstrategien beeinflusst. Es kann nicht nur eine Bewältigungsstrategie sein zu sagen, MuslimIn zu sein, sondern die Identität des MuslimIn-Seins wird durch die Herausbildung der Bewältigungsstrategie mittels identitärer Verortung verändert. Eine religiöse und ethnische Identität kann weiters verändert oder verstärkt werden, da eine Übernahme von Vorurteilen der Mehrheitsgesellschaft erfolgt. Die Übernahme einer Fremd- als Selbstbezeichnung und die gleichzeitig erfolgende Aufwertung dieser stellt eine Bewältigungsstrategie dar. Dies bedeutet, dass nicht nur identitäre Verortungen muslimischer Jugendlicher der Zweiten Generation mit Bewältigungsstrategien verknüpft sind, sondern auch, dass Vorurteile über muslimische Jugendliche der Zweiten Generation identitäre Verortungen und Bewältigungsstrategien beeinflussen. Phänomene, wie der islamische Fundamentalismus, werden nicht als Produkt eines sich zuspitzenden Kampfes der Kulturen verstanden. Sie werden als Produkt von Problemen in der Residenzgesellschaft und als Möglichkeit mit diesen umzugehen gesehen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
migration second generation islam coping identity
Schlagwörter
(Deutsch)
Migration Zweite Generation Islam Bewältigungsstrategie Identität
Autor*innen
Sonja Hinsch
Haupttitel (Deutsch)
Warum es eine Bewältigungsstrategie sein kann zu sagen: "Ich bin MuslimIn"
Hauptuntertitel (Deutsch)
identitäre Verortung und Bewältigungsstrategien muslimischer Jugendlicher der Zweiten Generation in Österreich
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
147 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hildegard Weiss
Klassifikation
71 Soziologie > 71.61 Diskriminierung
AC Nummer
AC07040077
Utheses ID
993
Studienkennzahl
UA | 122 | 312 | |
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