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Essays on Exchange Rate Regime-Related Risks in CEE Countries
Tomas Slacik
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Jesús Crespo-Cuaresma
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.795
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16288.05026.417773-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Wechselkurs ist einer der Schlüsselpreise in jeder Volkswirtschaft. Er übt einen wichtigen Einfluss auf viele wichtige makroökonomische Variablen aus, indem er unmittelbar das Verhalten und den Entscheidungsprozess der Wirtschaftsagenten wie der Haushalte, Unternehmen, Regierungen und Finanzinstitutionen beeinflusst. Auf der einen Seite kann der Wechselkurs als ein bedeutender Anker und Stabilisator fungieren. Auf der anderen Seite birgt jedes Wechselkursregime vor allem vor dem Hintergrund der zunehmend globalisierten Kapitalflüsse seine charakteristischen Risiken. Die vorliegende Dissertation setzt sich in drei Kapiteln mit zwei spezifischen, wechselkursregimeverwandten Risikoaspekten auseinander - der Gefahr einer Währungskrise und der Möglichkeit einer durch die Euroeinführung hervorgerufenen Inflationsbeschleunigung, die in den meisten Eurokandidatenländern heftig diskutiert wird. Im ersten Kapitel wird ein Model präsentiert, mit dessen Hilfe man die Zinsstruktur im In- und Ausland zur Schätzung der relativen, von den Marktteilnehmern wahrgenommenen Währungskrisenwahrscheinlichkeit heranziehen kann. Der entwickelte Frühwarnindikator signalisiert somit die Wahrscheinlichkeit einer Krise in den nächsten sieben Tagen relativ zu dem Rest des Monats. Anschließend wird gezeigt, dass ein auf diese Weise konstruierter Indikator mehrere signifikante Signale vor den Währungskrisen in Tschechien 1997 und in Russland ein Jahr später gesendet hätte. Auch das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema Frühwarnmechanismen für Währungskrisen. Es wird aufgezeigt, wie man in einem Logit-basierten Frühwarnmodel im Unterschied zu der bisherigen Literatur explizit Modelunsicherheit berücksichtigen kann und wie dadurch die Ergebnisse beeinflusst werden. Mittels Bayesianischer Techniken wird somit sowohl für statische als auch dynamische Modelle die Robustheit der, in der Literatur vorgeschlagenen, Erklärungsvariablen getestet. Wenn man versucht, den genauen Krisenzeitpunkt zu erklären, stellt Modelunsicherheit die üblichen fundamentalen Krisendeterminanten in Frage. Die Resultate kommen denen in der existierenden Literatur nä her, wenn man nicht Krisenzeitpunkte, sondern Krisenzeitfenster erklärt. Bei einer solchen Definition der abhängigen Variable scheinen insbesondere die reale Überbewertung sowie Finanzmarktindikatoren einen starken Effekt auf die Wahrscheinlichkeit einer Währungskrise auszuüben. Das letzte Kapitel widmet sich dagegen dem Thema einer potentiellen, durch die Einführung der Gemeinschaftswährung hervorgerufenen Inflationsbeschleunigung. Am Fallbeispiel der Tschechischen Republik werden somit inflationsrelevante makro- und mikroökonomische Faktoren analysiert mit einem Fokus auf die Frage, wie sich deren Einfluss auf die Inflation im Zuge der Euroeinführung verändern wird. Methodologisch bedient man sich dazu eines mit Bayesianischen Techniken kombinierten `autoregressive distributed lag' (ARDL) Models. Als Nebenprodukt wird zum ersten Mal für die Tschechische Republik ein zeitvariabler, um die Risikoprämie bereinigter natürlicher Zinssatz geschätzt. Die Ergebnisse deuten an, dass Kosten, die durch den Verlust einer nominellen Trendaufwertung der Koruna gegenüber dem Euro entstehen, eher moderat sein dürften. Dagegen spielen niedrige Inflationsraten und eine möglichst gute Abstimmung der Wirtschaftszyklen in Tschechien und der Eurozone eine Schlüsselrolle für eine glatte Inflationsentwicklung nach der Euroübernahme. Nichtsdestotrotz, das Erfüllen der Maastrichter Inflationskriteriums sollte nicht durch außergewöhnliche politische Maßnahmen erzwungen werden. Der potentielle Inflationäre Effekt des physischen Bargeldtausches kann zwar wahrscheinlich nicht komplett eliminiert, aber wenigstens deutlich reduziert werden.
Abstract
(Englisch)
The exchange rate is one of the key prices in an economy. By directly affecting the behaviour and the decision making of economic agents such as households, entrepreneurs, governments, banks and other financial institutions it has a crucial impact on many important macroeconomic variables. The exchange rate can function as a vital anchor and a stabilising force. However, particularly against the backdrop of increasingly globalised capital flows, each exchange rate regime holds its specific immanent risks. The present dissertation delves in three chapters into two particular exchange rate regime related risk aspects - the peril of a currency crisis and the possibility of an inflation acceleration in the wake of the euro adoption hotly debated in most of the euro candidate countries. In the first chapter we thus propose exploiting the term structure of relative interest rates to obtain estimates of changes in the timing of a currency crisis as perceived by market participants. Our early warning indicator can be used to evaluate the relative probability of a crisis occurring in one week as compared to a crisis happening after one week but in less than a month. We give empirical evidence that the indicator performs well for two important currency crises in Eastern Europe: the crisis in the Czech Republic in 1997 and the Russian crisis in 1998. Also the second chapter deals with early warning mechanisms for currency crises. We tackle explicitly the issue of model uncertainty in the framework of binary variable models of currency crises. Using Bayesian model averaging techniques, we assess the robustness of the explanatory variables proposed in the recent literature for both static and dynamic models. Our results indicate that the variables belonging to the set of macroeconomic fundamentals proposed by the literature are very fragile determinants of the occurrence of currency crises. The results improve if the crisis index identifies a crisis period instead of a crisis occurrence. In this setting, the extent of real exchange rate misalignment and financial market indicators appear as robust determinants of crisis periods. In contrast, using the case study of the Czech Republic in the last chapter we analyse relevant macro and microeconomic forces driving inflation with a particular focus on how these inflation channels are likely to change in the wake of the euro adoption. We employ an autoregressive distributed lag (ARDL) model combined with the Bayesian model averaging and a Bayesian model selection technique based on posterior model inclusion probabilities. As a side-product we estimate the time-varying natural rate of interest purged from the risk premia which is, to our best knowledge, the first attempt to do so for the Czech Republic. Our results suggest that the costs attributable to the lack of koruna appreciation after euro adoption are likely to be rather low. In contrast, a low inflation environment and a harmonization of the business cycles between the Czech Republic and the euro area are essential for a smooth inflation development after the euro adoption. The fulfilment of the Maastricht inflation criterion should not be enforced, however, by non-standard policy measures. The potential inflationary effect of the changeover cannot be eliminated altogether but it may well be substantially reduced.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
currency crises term structure of interest rates transition economies Bayesian model averaging inflation after euro adoption unobserved components models natural rate of interest Czech Republic
Schlagwörter
(Deutsch)
Währungskrisen Zinsstruktur Transformationsländer Bayesianische Ökonometrie Inflation nach Euroübernahme natürlicher Zinssatz Tschechien
Autor*innen
Tomas Slacik
Haupttitel (Englisch)
Essays on Exchange Rate Regime-Related Risks in CEE Countries
Paralleltitel (Deutsch)
Aufsätze über einige, durch das Wechselkursregime induzierte Risiken in mittel- und osteuropäischen Ländern
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
119 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Robert Kunst ,
Jarko Fidrmuc
Klassifikationen
83 Volkswirtschaft > 83.12 Makroökonomie ,
83 Volkswirtschaft > 83.40 Außenwirtschaft: Allgemeines ,
83 Volkswirtschaft > 83.44 Währung
AC Nummer
AC05037105
Utheses ID
604
Studienkennzahl
UA | 784 | 140 | |
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