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Die USIA-Betriebe und der Streik 1950 in Wien und Niederösterreich
Florian Gimpl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Russisch UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg.
Betreuer*in
Oliver Rathkolb
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.49336
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14928.91889.493659-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Sommer 1946 wurde auf Befehl des sowjetischen Hochkommissars für Österreich eine der größten Wirtschaftsholding der österreichischen Geschichte gegründet: der USIA-Konzern. In ihm wurden alle Unternehmen zusammengefasst, die gemäß den Potsdamer Beschlüssen der vier Alliierten als Deutsches Eigentum bezeichnet wurden. Im sowjetisch besetzten Ostösterreich (Wien, Niederösterreich, Burgenland und Mühlviertel) entstand so ein Unternehmenskomplex, der mehrere hundert Betriebe umfasste und bis zu 60.000 Arbeiter und Angestellte beschäftigte. Nicht wenige dieser Beschäftigten waren Mitglieder der KPÖ, und ganz allgemein war die kommunistische Partei in der USIA stark verankert. Bei Betriebsratswahlen gelangen in den ehemaligen sowjetisch verwalteten Betrieben bis in die 1980er Jahre gute Ergebnisse. Gegen Ende der 1940er Jahre hatte sich die wirtschaftliche Lage immer noch nicht merklich verbessert, die Regierung hielt die Löhne mittels Lohn-Preis-Abkommen auf einem niedrigen Niveau, um die Gesamtwirtschaft zu stabilisieren, die KPÖ war mittlerweile aus der Regierung ausgeschieden und betrieb scharfe Oppositionspolitik und die Arbeiterschaft war unzufrieden mit der materiellen Gesamtsituation. In dieser Konstellation wurde recht überraschend im September 1950 das vierte Lohn-Preis-Abkommen verkündet, das geheim ausverhandelt worden war und den unteren Einkommensschichten erhebliche Verteuerungen auferlegte. Die Folge waren Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen in den Industriezentren Ostösterreichs, beispielsweise in Linz, Wien und dem Industrieviertel. Der Österreichische Gewerkschaftsbund verbot seinen Mitgliedern zu streiken. Anhand von Zeitungsberichten, Polizeiakten und Dokumenten aus sowjetischen Archiv wird hier nachgezeichnet, was im September und Oktober 1950 in den USIA-Betrieben passierte.
Abstract
(Englisch)
In June-July 1946, the Soviet high commissioner in Austria, General Kurasov, declared, according to the Potsdam Agreement and Moscow Declarations, all german property in the Soviet-occupied zone of Austria property of the Soviet Union including industrial plants located mostly in Vienna and Lower Austria. The Austrian Government tried to nationalise some industrial plants concerned by publishing a nationalisation law on July 26th 1946. The Soviet high commissioner of course prevented the law from coming into operation. From 1946 to 1955 around 400 companies in eastern Austria were run by Soviet leaders and organised in the so-called USIA. When in September 1950 it came to strikes and demonstrations against the fourth wage-and-price-agreement, some people, especially important Austrian politicians, were in fear of a communist coup. However, recent studies could show that Soviet communist forces never intended a communist revolution in Austria like in Hungary or Cecho-Slovakia, or a separation like in Germany after WW II. In fact, a lot of the workers participating in demonstrations and strikes were socialists or supporters of the VdU-party which was founded in 1949 and mostly elected by ex-members of the NSDAP. The purpose of this thesis is to show what happened in communist-run companies in summer/fall 1950 after the fourth wage-and-price agreement. It is based on the few sources that remained after the Allied forces left Austria in 1955.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
1950 Austrian general strikes USIA Soviet Union Vienna Lower Austria World War II
Schlagwörter
(Deutsch)
USIA Oktoberstreik Sowjets Sozialpartnerschaft Besatzungszeit Österreich Zweiter Weltkrieg Wien Niederösterreich
Autor*innen
Florian Gimpl
Haupttitel (Deutsch)
Die USIA-Betriebe und der Streik 1950 in Wien und Niederösterreich
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
109 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Oliver Rathkolb
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte ,
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945 ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
15 Geschichte > 15.74 Russland
AC Nummer
AC14491070
Utheses ID
43613
Studienkennzahl
UA | 190 | 362 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1