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Heimat bist du großer Töchter
Konstruktion nationaler Identität in Österreich während der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017
Christoph Günter Steinhart
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Geschichte, Sozialkunde, Polit.Bildg. UF Geographie und Wirtschaftskunde
Betreuer*in
Martin Tschiggerl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.58772
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14021.84934.954461-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft der Frauen erreichte bei der Europameisterschaft 2017 in den Niederlanden unerwartet das Halbfinale und löste damit eine landesweite Welle der Euphorie aus. Beim Empfang des Teams in Wien feierten die Fans ihre Heldinnen und verwandelten den Rathausplatz mit Österreichflaggen in ein rot-weiß-rotes Fahnenmehr. Dabei stellt sich die Frage, wie eine Mannschaft durch ihre Erfolge bei einem sportlichen Großereignis dazu beiträgt, nationale Identität zu konstruieren. Den Theorien von Benedict Anderson folgend, dass eine Nation als imagined community verstanden werden kann und in Anlehnung an die Ausführungen von Ruth Wodak, Stuart Hall und Leszek Kolakowski, dass nationale Identität ein kollektiv geteiltes Zusammengehörigkeitsgefühl ist, werden in dieser Arbeit die Sportberichterstattung der Kronen Zeitung und der Tageszeitung Der Standard sowie des ORF analysiert. Methodische Grundlagen sind dabei die Überlegungen Michel Foucalts zum Diskurs und Achim Landwehrs zur historischen Diskursanalyse. Die Analyse ergibt nicht nur, dass sich mit zunehmendem Erfolg der Nationalmannschaft der Umfang der Berichterstattung intensiviert, sondern auch, dass mehrere Metanarrative die Berichte prägen. Auffallend ist dabei die Darstellung der Spielerinnen als unverhoffte Nationalheldinnen. Dies geschieht einerseits durch die verwendete Sprache, andererseits durch Portraits und das gezielte Herausstreichen positiv konnotierter Charaktereigenschaften. Neben diesen Elementen, die dazu beitragen ein nationales Zusammengehörigkeitsgefühl zu erzeugen, finden auch andere Inhalte Einzug in den Zeitungs- und Fernsehbeiträgen. Da Spitzensportlerinnen im Laufe des Turniers zunehmend im Fokus der medialen Aufmerksamkeit stehen, nehmen auch Berichte und Diskussionen rund um Gleichberechtigung der Geschlechter in Sport und Gesellschaft zu. Die anfängliche Enttäuschung das Finale nicht erreicht zu haben, weicht einem Stimmungshoch und der Erkenntnis, dass man als Außenseitermannschaft zu den besten vier Teams Europas gehört und Österreich somit nach Jahren der fußballerischen Misserfolge auf nationaler Ebene wieder als Fußballnation betrachtet werden kann.
Abstract
(Englisch)
The Austrian women’s national football team unexpectedly reached the semi-final at the European Championship 2017 in the Netherlands and started a nationwide wave of euphoria. At the reception of the team in Vienna, the fans celebrated their heroines and turned the Rathausplatz into a red-white-red sea of flags by using of Austrian flags. This raises the question, how a team’s success during a major sporting event contributes to build national identity. Following Benedict Anderson’s theories, that a nation is an imagined community and following the remarks of Ruth Wodak, Stuart Hall and Leszek Kolakowski, that national identity is a collectively shared sense of belonging together, this thesis analyses the sports coverage of the daily newspapers Kronen Zeitung and Der Standard as well as the Austrian Broadcasting Corporation ORF. The methodological foundations are Michel Foucault’s reflections on discourse and Achim Landwehr’s historical discourse analysis. The analysis not only shows that with increasing success of the national team, the scope of reporting intensifies, but also that several meta-narratives shape the reports. The portrayal of the players as unexpected national heroines is remarkable. This is achieved on the one hand by the used language, on the other hand by portraits and the targeted highlighting of positively connotated character traits. In addition to these elements, which contribute to creating a sense of belonging together, other content finds its way into the newspaper and television contributions. As female athletes are becoming the focus of media attention during the tournament, reports and discussions about gender equality in sports and society are increasing. The initial disappointment of not reaching the final changes to a mood high and the recognition, that the team started as an outsider and finished as one of the best four teams in Europe. After years of failures in football on a national level, Austria can be called a football nation again.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Fußball Frauenfußball Europameisterschaft 2017 Österreich Nationalbewusstsein Zeitung Sportberichterstattung
Autor*innen
Christoph Günter Steinhart
Haupttitel (Deutsch)
Heimat bist du großer Töchter
Hauptuntertitel (Deutsch)
Konstruktion nationaler Identität in Österreich während der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2017
Publikationsjahr
2019
Umfangsangabe
100 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Martin Tschiggerl
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
76 Sport > 76.01 Geschichte des Sports, der Freizeit und Erholung ,
89 Politologie > 89.22 Nationalismus
AC Nummer
AC15470367
Utheses ID
51882
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 456 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1