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Pädagogisch-psychologische Analysen zum Einfluss von Schulbüchern des Erstrechtschreibunterrichts auf die Rechtschreibleistung von Grundschulkindern
Ergebnisse einer Längsschnittuntersuchung
Christine Massinger
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Naturwissenschaften Psychologie
Betreuer*in
Brigitte Rollett
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.49391
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13707.15826.417169-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit fokussiert - im Rahmen einer vierjährigen Längsschnittstudie - den Einfluss von fünf verschiedenen Lese- und Rechtschreibbüchern der ersten Klasse (Fibeln) auf die Rechtschreibleistung von Grundschulkindern (Voruntersuchung). Die Kinder der beiden Versuchsgruppen erhielten zusätzlich ein Rechtschreibtraining. Die Kinder der Kontrollgruppe erhielten dieses nicht. In der Hauptuntersuchung wird das trainingsbegleitete Beziehungsmuster zwischen einzelnen Fibel-Kategorien und der Rechtschreibkompetenz untersucht. Hierfür wurde ein Fibel-Kategorie-Analysesystem entwickelt, welches in vier Skalen (didaktische, methodische, gestaltungskonzeptionelle und grundstrukturelle Skalen) und 17 Fibel-Übungskategorien untergliedert ist. Der didaktischen Skala sind hierbei beispielsweise die Kategorien „Raumorientierung“, „Optische Differenzierung“, „Phonologische Bewusstheit“, „Lauttreue Schreibung“, „Orthographische Schreibung“, „implizit-konstruktivistisches Rechtschreiblernen“, „Differenzierungsangebot“ und „motivationale Elemente“ untergeordnet. In einer Zusatzuntersuchung wird ebenfalls der Zusammenhang zwischen oben genannten Fibel-Kategorien und der Rechtschreibkompetenz erhoben, allerdings unter trainingsfreien und zeitnahen „Übungs-Leistungs-Bedingungen“ (am Beginn der zweiten Klasse). Die Kohorte ohne Training weist ein ähnlicheres Ergebnisbild mit einer der beiden Trainingskohorten auf als dies zwischen den beiden Kohorten mit Training der Fall ist. Das Training scheint somit keinen messbaren Einfluss auf die Leistungen der Kinder gehabt zu haben. Den stärksten positiven Zusammenhang mit der Rechtschreibkompetenz zeigen die beiden didaktischen Kategorien „Orthographische Schreibung“ und „Implizit-konstruktivistisches Schreiben“. Übungsaufgaben mit direkt schriftsprachbezogenem Inhalt, wie auch mit wortschatzreichem und implizitem Fokus, zeigen sich als besonders günstige Fibelarbeitsaufgaben. Ein erstaunliches Ergebnis zeigt sich für die „phonologische Bewusstheit“. Je mehr phonologische Übungsaufgaben in der ersten Klasse mit der Fibel erarbeitet werden, desto mehr Fehler werden am Anfang der zweiten Klasse gemacht (Zusatzuntersuchung). Die phonologische Bewusstheit stellt eine wichtige Vorläuferfertigkeit der eigentlichen Schriftsprachfertigkeit dar. Phonologische Übungen kommen daher möglicherweise im Rahmen des schulischen Schriftsprachunterrichts „etwas spät“. Bei der methodischen Skala zeigt sich die analytisch-synthetische Methode mit dem Schwerpunkt der Silbenstruktur als ungünstigste Lehrtechnik. Die analytisch-synthetische Methode mit dem Schwerpunkt der freien Verschriftung kann als die günstigste Methode festgehalten werden. Einen erstaunlichen rechtschreibpositiven Zusammenhang zeigt auch die Kategorie der „inhaltlichen Passung“ (gestaltungskonzeptionelle Skala). Je größer die inhaltliche Übereinstimmung der Fibeltexte mit der aktuellen Erlebniswelt der Kinder ist, desto weniger orthographische Fehler, lauttreue Fehler und Groß- und Kleinschreibungsfehler werden am Anfang und Ende der zweiten Klasse, als auch noch am Ende der vierten Klasse gemacht.
Abstract
(Englisch)
The study focuses - as part of a four-year longitudinal study - the influence of five different reading and writing books used in the first year (Fibeln) on the spelling of primary school children (pre-examination). The children of both experimental groups additionally received spelling training. The children of the control group did not. In the main investigation, the training-accompanied relationship pattern between the different categories of reading and writing books and spelling ability was examined (at the end of the second and fourth years). To do so, a category analysis system for reading and writing books was developed, which is subdivided into four scales (didactic, methodological, design concept and content-related basis structure) and 17 reading and writing book exercise categories. The following categories: ‘space orientation’, ‘optical differentiation’, ‘phonological awareness’, ‘phonetic awareness’, ‘phonetic spelling’, ‘orthographic spelling’, ‘implicit-constructivist spelling’, ‘differentiated provision’ and ‘motivational elements’ were subordinated to the didactic scale for example. In an additional investigation, the connection between the above-mentioned reading and writing book categories and spelling ability were surveyed, albeit under training-free and immediate ‘exercise/performance conditions’ (at the beginning of the second year). The cohort which did not receive any training exhibits more similar results to one of the two training cohorts than can be observed between the two cohorts which received training. The training thus appears to have had no measurable influence on the children’s performance. The greatest positive correlation with spelling ability on the didactic scale is shown by the two categories ‘orthographic spelling’ and ‘implicit-constructivist spelling’. Exercises with content with a direct relation to written language as well as those with a vocabulary-rich and implicit focus thus proved to be the most favourable reading and writing book tasks. An amazing result is shown for the ‘phonological awareness’. The more phonological exercises are carried out, the more mistakes are made at the beginning of the second year (pre-examination). Phonological awareness constitutes an important pre-skill in written language skills. Phonological exercises therefore possibly come somewhat “late” within the framework of written language lessons. On the methodological scale, it is evident that the analytical-synthetic method with a focus on syllable structure is at least beneficial. The most favourable method is shown to be the analytical-synthetic method with a focus on phonetic writing. The study also reveals an amazing positive correlation between the spelling ability and the category ‘suitability of the contents’ (design concept scale). The higher the suitability of the contents the less orthographic mistakes, phonetic errors and wrong uses of upper and lower case letters are made at the beginning and the end of the second year and even at the end of the fourth year.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Phonetic writing Phonetic spelling phonological awareness primary school orthographic spelling writing books reading books spelling analytical-synthetic method influence of primary books primary students syllable invented spelling implicit writing
Schlagwörter
(Deutsch)
Phonologische Bewusstheit Fibel Erstrechtschreibbuch Grundschulbuch Lesebuch Schriftsprache Erstschriftsprachunterricht Einfluss von Fibeln Rechtschreibung Rechtschreibleistung analytisch-synthetische Methode Silben freies Schreiben implizites Rechtschreiben Schulbücher
Autor*innen
Christine Massinger
Haupttitel (Deutsch)
Pädagogisch-psychologische Analysen zum Einfluss von Schulbüchern des Erstrechtschreibunterrichts auf die Rechtschreibleistung von Grundschulkindern
Hauptuntertitel (Deutsch)
Ergebnisse einer Längsschnittuntersuchung
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
496 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Alfred Schabmann ,
Barbara Schober
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.34 Lernpsychologie ,
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines ,
80 Pädagogik > 80.43 Intellektuelle Bildung ,
80 Pädagogik > 80.60 Schreibunterricht, Leseunterricht
AC Nummer
AC14511068
Utheses ID
43663
Studienkennzahl
UA | 091 | 298 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1