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Name und (Geschlechts-)Identität am Beispiel der Namenwahl von Transgender-Personen
Hildegard Sigrun Orlich
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Lehramtsstudium UF Deutsch UF Biologie und Umweltkunde
Betreuer*in
Peter Ernst
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.47436
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13160.35869.774554-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage nach dem Zusammenspiel von Name und Identität. In einem ersten theoretischen Teil wird der Einfluss der Namen auf die namentragenden Perso-nen aus psychoonomastischer Sicht sowie die Wirkung von Namen auf andere Sprachteilneh-merInnen auf Basis der Namenphysiognomie beschrieben. Weiters werden Motive der Na-menwahl und der Namenwechsel als Identitätswechsel erläutert. Darauf folgt eine Beschrei-bung der phonosemantischen Sexusmarkierung im Deutschen durch Namenlänge, Hauptak-zent, Konsonanten- und Vokalanteil, Kernvokal und Auslaut. Auch wird der deutsche Gend-erindex als Messinstrument der mit dem Vornamen assoziierten Weiblichkeit bzw. Männlich-keit beleuchtet. Im letzten Kapitel wird eine eigens für diese Arbeit durchgeführte Studie zur Namenwahl von Transgender-Personen beschrieben, die erheben sollte, inwiefern Transgender-Personen solche Vornamen wählen, die im Gegensatz zu den derzeit häufigsten Vornamen besonders stark die phonologischen Marker von Männlichkeit oder Weiblichkeit nutzen. Auch wurden die Motive erhoben, die Ausschlaggebend für die Namenwahl waren. Es zeigte sich, dass einige Varian-ten der Sexusmarkierung durchaus verstärkt im Korpus der Vornamen der Transgender-Personen auftraten, wie etwa das Konsonanten-Vokal-Verhältnis, die Lage des Hauptakzentes oder der vokalische bzw. konsonantische Auslaut. Auch ergab die Analyse nach dem deut-schen Genderindex, dass die Namen der weiblichen Transgender-Personen deutlich weibliche-re Klangstrukturen aufwiesen als die Kontrollgruppen, die der männlichen Transgender-Personen aber weniger phonetische Männlichkeitsmarker beinhalteten. Als zentrales Motiv stellte sich in allen Transgender-Gruppen ein schöner Klang des Vorna-mens heraus. Ebenfalls von Relevanz ist, den Ergebnissen zufolge, der Ausdruck der Ge-schlechtszugehörigkeit durch den Vornamen, sowie der Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Nachbenennung oder Benennung durch Andere sowie die Umwandlung des früheren Namens sind dahingegen kaum relevant. Es zeigte sich also, dass Transgender-Personen ihre Rufnamen so wählen, dass sie sich bestmöglich mit ihnen identifizieren können und sie ihre Geschlechts-zugehörigkeit nach außen hin markieren, wozu ebenfalls einige phonosemantische Aspekte der Sexusmarkierung genutzt werden. Bei den Vornamen der ProbandInnen mit Geschlechtsiden-tität non-binary zeigten sich ebenfalls Strategien zur Markierung der Zugehörigkeit zu keiner der binären Geschlechtskategorien. Da insgesamt überwiegend Vornamen gewählt werden, die dem Ästhetikempfinden der Personen entsprechen, also für sie „schön klingen“, enthalten auch einige Vornamen der Trans-Männer Lautstrukturen, die aufgrund des Wohlklanges eher mit Weiblichkeit assoziiert werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Rufname Sexusmarkierung Namenwahl Transgender-Personen Identität
Autor*innen
Hildegard Sigrun Orlich
Haupttitel (Deutsch)
Name und (Geschlechts-)Identität am Beispiel der Namenwahl von Transgender-Personen
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
V, 137 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Ernst
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.20 Soziolinguistik: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.53 Phonetik, Phonologie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.57 Namenkunde
AC Nummer
AC13748103
Utheses ID
41983
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 445 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1