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A cappella und die Macht der Definition
Wechselwirkungen zwischen diskursiver Begriffsformation und musikalischer Praxis in der Szene von A-cappella-Ensembles im deutschsprachigen Raum
Eva-Maria Bauer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Musikwissenschaft
Betreuer*in
Oliver Seibt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.46005
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12686.59271.120775-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der Szene von A-Cappella-Ensemblegesang ist der A-Cappella-Begriff keineswegs statisch, sondern unterliegt einem kontinuierlichen Wandel, da er von den Akteuren der Szene – Fans, Sängerschaft und Produzenten – immer wieder neu ausverhandelt wird. Die vorliegende Arbeit erforscht die Wechselwirkungen zwischen diskursiver Begriffsformation und musikalischer Praxis mit dem Ziel, die verschiedenen diskursiven Positionen in der Szene hinsichtlich der begrifflichen Bedeutungsinhalte von a cappella herauszuarbeiten, und die komplexen Machtstrukturen zwischen den Akteuren der Szene aufzudecken. Als Hauptinformationsquelle dienen mir qualitative Einzel- und Gruppeninterviews mit Mitgliedern von A-cappella-Ensembles und mit LeiterInnen von A-cappella-Festivals als Gewährspersonen der Szene. Ich ergänzte die Materialsammlung weiters um die teilnehmende Beobachtung von Live-Auftritten der befragten Ensembles, um ausgewählte Songtexte sowie Webseiten von institutionalisierten Veranstaltungen und Vernetzungsplattformen für Fans. Für die Zusammenstellung des Datenkorpus und die Analyse des gesammelten Forschungsmaterials orientierte ich mich methodisch an der kritischen Diskursanalyse nach Siegfried Jäger. Den abgesteckten Rahmen für die Diskursanalyse bildet die Szene von A-Cappella Ensembles im deutschsprachigen Raum zum Zeitpunkt der Forschung. Basierend auf meinen persönlichen Erfahrungen als A-Cappella-Sängerin und Fan, welche ich im Stil einer Autoethnographie reflektierte, traf ich a priori die Annahme, dass eine solche Szene existiert. Als ein erstes Ergebnis der Forschungsarbeit wird daher die Existenz der Szene basierend auf dem theoretischen Konzept von Andy Bennett und Richard Peterson verifiziert, und die Szene in Form einer ethnographischen Darstellung deskriptiv und überblicksartig dargestellt. Anschließend werden die diskursiv verhandelten Bedeutungsinhalte des A-Cappella Begriffs, also die ideellen Grundlagen der Szene, im Stile einer dichten Beschreibung nach Geertz auf semantischer Ebene analysiert. Die Wechselwirkungen zwischen diskursiver Formation des A-Cappella Begriffs und der musikalischen Ensemble-Praxis werden in der Gestalt von polarisierenden Diskurs-Positionen strukturiert zusammengefasst, um Antworten auf die folgenden Fragen zu finden: Inwiefern wirken sich unterschiedliche Begriffsauslegungen konkret auf die Ensemblepraxis aus? Welche Strategien entwickeln die Akteure zur Behauptung ihrer Diskursposition vor dem Hintergrund einer zunehmenden Kommerzialisierung der Szene seit der Jahrtausendwende? Und nicht zuletzt – Wer hat in der Szene die Macht zur begrifflichen Normierung, und damit die Macht der Definition inne, was a cappella in Bezug auf die musikalische Praxis bedeutet?
Abstract
(Englisch)
In the scene of a cappella groups in German speaking countries the notion of “a cappella“ is by no means static, but is subject to permanent change because it is permanently renegotiated by fans, group singers and producers. This master thesis explores the interactions between discursive conception and musical practice of “a cappella“ with the aim of elucidating the different discursive positions into conceptual meanings of the scene and revealing the complex power structures underlying the a cappella discourse. I specifically emphasize the discursive position of music industry and mass media in order to unfold to which extent they exercise power in order to implement “a cappella” as a label. On the other hand, I’m explaining various strategies that a cappella groups and fans use to assert their discursive position. My findings are primarily based on my own field research, using interviews, participating observation and my own personal experience as an amateur a cappella singer. The data corpus was further supplemented by selected song texts as well as institutional websites, networking platforms for fans and media articles. The critical discourse analysis according to Siegfried Jäger served me as central method for the compilation and analysis of my research material.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
a cappella music scene discourse analysis vocal music popular music choir vocal group
Schlagwörter
(Deutsch)
A cappella Szene Diskursanalyse Vokalmusik Popmusik Chor Ensemble
Autor*innen
Eva-Maria Bauer
Haupttitel (Deutsch)
A cappella und die Macht der Definition
Hauptuntertitel (Deutsch)
Wechselwirkungen zwischen diskursiver Begriffsformation und musikalischer Praxis in der Szene von A-cappella-Ensembles im deutschsprachigen Raum
Paralleltitel (Englisch)
"A capella" and the power of definitin : interdependency between discursive conception and musical practice in the scene of "a cappella" groups in German speaking countries
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
144 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Oliver Seibt
Klassifikationen
24 Theater > 24.45 Musiksoziologie ,
24 Theater > 24.61 Vokalmusik ,
24 Theater > 24.90 Gesangskunst ,
71 Soziologie > 71.52 Kulturelle Prozesse ,
73 Ethnologie > 73.06 Ethnographie ,
73 Ethnologie > 73.62 Kunstethnologie, Musikethnologie
AC Nummer
AC13675083
Utheses ID
40710
Studienkennzahl
UA | 066 | 836 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1