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Mädchen_Macht_Musik – Erfahrungen von Teilnehmer_innen des pink noise Girls Rock Camp zwischen Popkultur und Postfeminismus im Kontext aktueller Perspektiven der Mädchen_forschung
Veronica Lion
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Gender Studies
Betreuer*in
Bettina Dausien
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.48711
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11570.77792.738662-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Eine Gruppe von Mädchen_, die in einem queer_feministischen Frauen_raum gemeinsam leben und Musik machen, miteinander und voneinander lernen, Queer_feminismus erleben und sich selbst über ihre bekannten Grenzen hinaus besser kennen lernen. Dies geschieht auf dem österreichischen pink noise Girls Rock Camp (pnGRC), ein jährliches, einwöchiges Musik- und Bandcamp für Mädchen_, welches durch eine Vielzahl an Workshops zu popkulturellen und queer_feministischen Themen und zahlreichen musikalischen Einheiten sowie professionell begleiteten Bandproben Inspiration für das Entdecken individueller Ausdrucksmöglichkeiten ihrer Interessen, Fähigkeiten und Ambitionen bietet und damit die Entwicklung ihres werdenden Selbst stärkt. Welche konkreten Erfahrungen machen die Mädchen_ während dieser Woche? Und was geschieht mit diesen Erfahrungen, wenn das Camp vorbei ist? Können sie die, am pnGRC in Gang gesetzten Entwicklungsprozesse in ihrem Alltag forsetzen? Machen sie weiterhin Musik, führen sie ihre, am pnGRC gegründeten Bands fort? Fühlen sie sich dazu ermächtigt sich selbst und ihre Bedürfnisse zu artikulieren? Können sie Hindernisse und Widerstände identifizieren und fühlen sie sich gestärkt diesen entgegen zu treten? Erleben sie erhöhte Handlungsmacht als Mädchen_? Und wie zeigen sich all diese Erfahrungen in ihren konkreten Lebensentscheidungen? Im Kontext aktueller Mädchen_forschung (Girlhood Studies) analysiert die vorliegende Arbeit die Erlebnisse der Teilnehmer_innen während des pnGRC, besonders im Hinblick auf den Einfluss von Popkultur und Postfeminismus. Darüber hinaus betrachtet sie kollektive sowie individuelle Entwicklungen und beleuchtet damit die komplexen Prozesse des Mädchen_werdens und –seins. Als aktive Organisator_in des pnGRC führte ich leitfadengestützte Interviews mit sechs Teilnemer_innen in unterschiedlichen Zeitabständen zu ihrer jeweiligen Partizipation am pnGRC. Dem Konzept der insider research folgend, reflektierte ich die gewonnen Einsichten durch die Perspektive meiner besonderen Position als queer_feministische Aktivist_in und Pädagog_in sowie Forscher_in. Ich interpretierte die Interviews unter Verwendung von Werkzeugen der ethnografischen Methode, wie das Kodierverfahren und die Diskussion von Schlüsselthemen, welche eine detaillierte und aufschlussreiche Analyse der Erfahrungen der Teilnehmer_innen ergaben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mädchen_ durch ihre Teilnahme auf unterschiedlichen Ebenen merklich und eindeutig positiv berührt wurden. Diese Auswirkungen sind sowohl an ihren Erfahrungen während des pnGRC als auch in ihrem Alltag feststellbar und manifestieren sich in einer Vielzahl an Lebensbereichen: in musikalischen Aktivitäten und Ausdrucksfähigkeiten, Sexualitäten und Lernstrategien, in Umgang mit Herausforderungen und Ängsten sowie in ihrer Beziehung zu Queer_feminismen, uvm. Diese Einsichten bezeugen deutlich, dass ein Ort wie das pnGRC eine ermächtigende, inspirierende und notwendige Plattform darstellt, um Mädchen_ zu ermöglichen sich selbst und ihre Fähigkeiten abseits geschlechtsnormativer Einschränkungen zu entdecken. Die vorliegende Arbeit leistet damit einen ambitionierten Beitrag zum gegenwärtigen Verständnis des Mädchen_seins und damit zur Disziplin der Mädchen_forschung. Sie ruft pädagogischen, politischen und akademischen Aktivismus auf, im Namen von und unter der Mitwirkung von Mädchen_ die Welt zu einem besseren Ort für sie und damit für uns alle zu machen.
Abstract
(Englisch)
A group of girls_ living together, making music together, playing in bands together, learning with and from each other, experiencing queer_feminism and getting to know themselves and expanding beyond their selves in a women_only environment. This is what happens at the Austrian pink noise Girls Rock Camp (pnGRC), a yearly one-week long music- and bandcamp for girls, which provides inspiration for exploring their individual means of expressing their interests, skills and ambitions and to strengthen their evolving selves through a variety of workshops in the context of popculture and queerfeminism as well as music lessons and band practice. But what are the specific experiences these girls_ make during this week? And what happens to these experiences once the camp ends? Do they manage to continue the processes initiated during the pnGRC? Do they continue making music, playing in a band? Do they feel enabled to articulate themselves and their wishes? Can they identify obstacles in their lives and do they feel aptitude to tackle them? Do they experience an increased capacity of agency as girls_? And how are these experiences reflected in their life choices? Within the context of current Girlhood studies, the present thesis analyzes the participants’ experiences during the pnGRC, particularly in regard to the influence of popculture and postfeminism. Moreover, it addresses common as well as individual experiences, thus casting light on the complex processes of becoming and being girls_. As active organizer of the pnGRC, I conducted guided interviews with six participants at time spans after their participation. According to the conceptof insider research, I reflected the insights through the lens of my particular position as a feminist activist and pedagogue as well as a researcher. Exploiting tools of ethnografic analysis, I interpreted the interviews through a methodof coding and discussing key statements, which facilitated a detailed and insightful analysis of the participants’ experiences. The results indicate that the girls_ are clearly and positively affected by the participation on various levels. The impact is visible during the camp as well as in their subsequent daily lives, manifesting in a wide range of areas, such as music activities, self-expression skills, sexuality, learning strategies, dealing with fears and challenges, their relationship to queer_feminism, etc. The insights clearly indicate that a place like the pnGRC provides a powerful, inspiring and necessary platform for girls_ to facilitate better knowledge of their self and explore their abilities beyond gender-normative limitations. This thesis thus provides an ambitious contribution to the understanding of contemporary girlhood, and calls for pedagogical, political and academic activism on behalf of and with the contribution of girls_ in order to make the world a better place for them and thereby for everyone.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
girls music agency queerfeminism insider research
Schlagwörter
(Deutsch)
Mädchen Musik Handlungsmacht Queerfeminismus involvierte Forschung
Autor*innen
Veronica Lion
Haupttitel (Deutsch)
Mädchen_Macht_Musik – Erfahrungen von Teilnehmer_innen des pink noise Girls Rock Camp zwischen Popkultur und Postfeminismus im Kontext aktueller Perspektiven der Mädchen_forschung
Publikationsjahr
2017
Umfangsangabe
118 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bettina Dausien
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.45 Politische Philosophie ,
24 Theater > 24.45 Musiksoziologie ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.25 Sexualität ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten ,
71 Soziologie > 71.35 Kindersoziologie, Jugendsoziologie ,
80 Pädagogik > 80.36 Erziehung und Gesellschaft
AC Nummer
AC14525456
Utheses ID
43050
Studienkennzahl
UA | 066 | 808 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1