Stelzhammer, S. (2007). Performanceattribution von Investmentfonds : praktische Anwendung anhand eines Investmentfonds [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-95599
Returns/ absolute Risk/ systematic Risk/ weighted least squares estimation
de
Abstract:
Ziel dieser Arbeit war es, den Inter-Invest Fonds anhand von Kennzahlen zu analysieren und mit einer vorgegebenen Benchmark zu vergleichen. Zunächst erfolgte eine Beschreibung des verwendeten Inter-Invest Fonds, der Benchmarkkomponenten, sowie die Ermittlung der Zeitreihe der Benchmarkwerte anhand der vorgegebenen Gewichte. Die Basis zur Ermittlung der Performance eines Fonds bilden die Renditen und das Risiko. Bei den Renditen wurden diskrete Renditen (und mittlere diskrete Renditen) für die Analyse verwendet. Das Risiko wurde in absolutes-, systematisches- und Abweichungsrisiko unterteilt. Wobei das absolute Risiko durch die Kenngrößen Volatilität, Maximum Drawdown, Sharp Ratio und Sortino Ratio dargestellt wurde. Das systematische Risiko wurde über die Regressions- Koeffizienten berechnet (Jensen Alpha und Beta), das Abweichungsrisiko mittels des Tracking Errors und der Information Ratio angegeben. Um eine Zeitreihe der gesuchten Kenngrößen aus der Zeitreihe der gegebenen Werte zu erhalten, wurden zwei Verfahren angewandt. Beim ersten Verfahren wurden für die Berechnung einer Kenngröße die gleichgewichteten, wöchentlichen Renditen eines konstanten - 104 Wochen (= zwei Jahre) großen Fensters verwendet. Dieses gleitende Fenster wurde, beginnend bei der ersten Woche der Renditezeitreihe, solange um eine Woche in der Zeit nach vor verschoben, bis die letzte Woche darin enthalten war. (Pro Fenster wurde ein Kennwert berechnet.) Zusätzlich wurden alternativ zum ersten Verfahren, für die mittleren Renditen, die Volatilitäten, die Jensen Alphas und Portfoliobetas, gewichtete wöchentliche Renditen verwendet. Dabei wurde für die erste Kenngröße der jeweiligen Zeitreihen ein 104 Wochen großes Fenster genommen. Die 104’te Rendite, also die in der Zeit am weitesten fortgeschrittene, bekommt das höchste Gewicht. Für jeden weiteren Kennwert in der Zeitreihe wird das Fenster um eine Woche vergrößert, sodass schlussendlich für den letzten Kennwert alle Renditen gewichtet berücksichtigt werden. Anhand dieser Kennzahlen lassen sich einige Aussagen über den Fonds und die Benchmark machen. Da b0,t (Abbildung 4.13) die meiste Zeit über positiv ist, liegt überwiegend eine erfolgreiche Selektion vor. Auch die Betas b1,t sind überwiegend positiv, und kleiner als 0,5. Das bedeutet, dass der Fonds ein geringeres systematisches Risiko als die Benchmark aufweist. Weiters hat aufgrund dieser niedrigen Betas der Fonds mit der Benchmark nur wenig zu tun. Zum selben Schluss kommt man auch durch den relativ hohen Tracking Error (zwischen 6,5% und 11%). Durch die Regression des Fonds auf die Benchmarkkomponenten erkennt man, dass der Fonds ein positives systematisches FTSE World (US$)- Total Return Index Risiko und ein negatives systematisches J.P.Morgan World Government Bond Total Return Index Risiko besitzt. Der beste Bereich des Inter – Invest Fonds (im Vergleich zur Benchmark) liegt zwischen 28.02.1997 und 18.09.1998. Während dieser Zeitspanne liegen die mittleren Fondsrenditen über den mittleren Benchmarkrenditen, die Sharp-Ratios und die Sortino-Ratios des Fonds über jenen der Benchmark und die Information Ratio war nie unter 0,5 (bei einem Tracking Error zwischen 7,21 und 8,2). Zu diesem Ergebnis kommt man mit beiden der oben beschriebenen Verfahren. Allerdings ist das Verfahren der gewichteten wöchentlichen Renditen genauer als das der ungewichteten, da es besser auf Ausreißer und Schwankungen reagiert.