Groihofer, B. (2016). (Auf)brüche : Spannungsfelder und Phänomene der Architektur um 1958 mit Schwerpunkt Wien [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2016.36157
Österreichs Architekturgeschichte spiegelt rund um das Jahr 1958 ein ausgesprochen heterogenes Bild wider. Es finden sich traditionelle Stilmerkmale, sogar eine rückwärtsgewandte Bauweise, gleichzeitig bricht eine junge Generation, die in Form einer kritischen Infragestellung eine neue Grammatik der Sprache der Architektur entwickelt, mit allen bekannten Formen. Die Grenzen der Architektur werden ausgelotet und überschritten. Es entstehen die ersten visionär- utopischen Konzeptionen in Österreich. Eingeleitet wird der Aufbruch durch drei Manifeste, die 1958 bei den internationalen Kulturgesprächen im Stift Seckau vorgebracht werden und die den Beginn des Architekturdiskurses in Österreich einleiten. Kernthema der Arbeit ist die Suche nach Gründen für die Anfänge und die ersten Impulse, die diese als visionär, utopisch, experimentell oder konzeptionell bezeichneten Architekturen und Projekte auslösten. Diese werden als Teil des architektonischen Entwurfsprozesses erkannt. Sie sind somit autonome Endprodukte einer Problemstellung. Mit ihnen werden letztlich ein Prozess der Änderung des Berufsbilds Architekt und die Erschließung neuer Tätigkeiten und Felder jenseits des Bauens eingeleitet.
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The history of architecture in Austria around 1958 presents a decidedly heterogeneous picture. One finds traditional stylistic ideas-and even reactionary building methods-coexisting with the emergence of a new architectural grammar, employing every possible form-language, which was then being developed by a younger generation intent upon critical questioning. The boundaries of architecture were being sounded and transcended. The first visionary and utopian concepts of architecture were beginning to make their appearance in Austria. The emergence of these new conceptions arose from three manifestoes presented at an international conference held in Seckau, which introduced this new discourse in Austria. At the core of this dissertation is a search for the causes and background of this transformation and what triggered those architectural works and projects that may be categorized as visionary, utopian, experimental, or conceptual. These impulses may be understood as an integral part of the design process. In the end, in the light of what took place, the picture of how we view the architect began to change, as designers undertook new tasks and explored new areas of practice that were no longer directly connected with building.