Várdai, A. (2011). Wechselwirkung von Siedlungsstruktur und Mobilitätsverhalten : eine Analyse des Zusammenhanges zwischen kompakten Siedlungsstrukturen und Energieverbrauch für Mobilität [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-38632
Die Erscheinung der europäischen Stadt wurde seit der Industrialisierung durch rasantes Bevölkerungswachstum und Innovationen im Verkehrsbereich stark verändert. Die Errichtung eines Straßenbahn und Stadtbahnnetzes hat zu einer Erweiterung der Stadt entlang von Entwicklungsachsen geführt. Der spätere Massenmotorisierung der Gesellschaft sowie der Ausbau des Straßennetzes haben zur Suburbanisierung und zur Entstehung von Agglomerationen geführt. Die neuen Verkehrstechnologien, die mit ihnen einhergehende Erhöhung der Geschwindigkeit und das Planungsleitbild der Auflockerung der Stadt haben zur Veränderung der funktionellen Gliederung der Stadt geführt.<br />Durch die räumliche Trennung der Daseinsfunktionen Wohnen, Arbeiten und Freizeit ist es zu einem rapiden Anstieg des Verkehrsaufwandes gekommen und in Folge dessen zu einem steigenden Energieverbrauch für Mobilität.<br />95% der Energie im Mobilitätsbereich werden aus fossilen Brennstoffen gewonnen, die nur im begrenzten Umfang vorhanden sind und deren Verbrennung eine starke Belastung für die Umwelt darstellt. Als städtebauliche Reaktion auf die ressourcenintensive und flächenextensive Entwicklung ist das Leitbild der 'kompakten Stadt' entstanden. Dieses wird gekennzeichnet durch eine hohe Bebauungs- und Bevölkerungsdichte, Nutzungsmischung und einen hohen Anteil des Fußgänger- und Radverkehrs. Das Leitbild basiert auf der Annahme, dass durch die Nutzungsstruktur das Nutzerverhalten beeinflusst bzw. bestimmt wird. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird untersucht, inwiefern das Leitbild der kompakten Stadt zeitgemäß ist und inwiefern kompakte Siedlungsstrukturen im Zeitalter der zunehmenden Individualisierung der Gesellschaft zu einer Reduktion des Energieverbrauches für Mobilität beitragen. Die aus der Theorie gewonnen Erkenntnisse werden durch eine Mobilitätsbefragung der Alltagsmobilität in der Stadtregion Wien ergänzt. Die Befragung bestätigt die Annahme, dass Personen die in dicht verbauten, nutzungsgemischten Gebieten mit gutem Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz leben, im Alltag die meisten Wege mit dem Umweltbund zurücklegen. Je größer die Entfernung vom Zentrum ist und je geringer die Bebauungs-, Funktions- und Anschlussdichte an den öffentlichen Verkehr ist, desto größer sind einerseits der Verkehrsaufwand und der Energieverbrauch für Mobilität im Alltag, da zunehmend Wege mit dem eigenen Pkw zurückgelegt werden. Die geringere Angebotsvielfalt wird durch höhere Geschwindigkeiten sowohl im öffentlichen als auch im Individualverkehr ausgeglichen.
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Due to population increase and innovations within the transport sector the appearance of European cities has changed a lot since the industrialisation. The establishment of public transportation e.g. trams and a commuter railway system has lead to an extension along development axes whereas the mass motorisation has lead to an overall extension of the city, the so called urban sprawl.<br />The increase of travel speed has lead to the separation of the basic urban functions living, working and recreation. This process was supported by the urban concept of zoning. However the increase of distances between the functions is interlinked with an increase of energy consumption for mobility. 95% of energy used in the transport sector is from not renewable resources. To contain the urban resource consumption and the sprawl of the urban regions the concept of the compact city has been developed. The compact city is characterised by a high residential and employment density, mixed land use and high percentage of pedestrian and bike ratio. The concept is based on the hypothesis that the urban form influences the travel behaviour of the inhabitants. This thesis examines the influence of compact urban form on travel behaviour in times of mass motorisation and individualisation. The knowledge gained from the literature-review is completed by an empirical mobility survey of routine trips in Vienna region. The survey shows that people living in high density, mixed use areas with good access to public transport use less energy for mobility. The ratio of trips made on foot, by bike or by public transport is much higher. The further the resident location from the centre and the less compact and mixed the structure is, the longer the trip length and the more trips are made with the private car. Deficits within the urban form are compensated by higher speed and higher energy use for mobility.<br />
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