Wolf, G. (2008). Ganztagsschule im Stadterweiterungsgebiet “Flugfeld Aspern” [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-26967
Im Nordosten von Wien wird, an der Verkehrsachse Wien - Bratislava, im Laufe der nächsten eineinhalb Jahrzehnte ein neuer Stadtteil entstehen. Auf dem 200 Hektar großen Gebiet des ehemaligen Flugfeldes Aspern sollen 30.000 Menschen wohnen und arbeiten können. Zur notwendigen sozialen Infrastruktur gehört auch die Schaffung von neuen Schulen. I Zunehmend mehr Eltern, vor allem der jüngeren gut ausgebildeten Generation möchten Familie und Beruf vereinbaren. Sie wünschen sich qualitativ hochwertige und flexible ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote. Das Modell der Ganztagsschule, bei der sich Unterrichtsteile und Betreuungsteile abwechseln, entspricht dieser gesellschaftlichen Forderung. Dieses Schulmodell der verschränkten Unterrichtsform verbindet Schule mit Freizeit und führt damit vormals getrennte Funktionen zusammen. Diese Aufgabenerweiterung verlangt flexible Räume ohne auf Stammklassen als Grundeinheit zu verzichten. Das Entwurfsprojekt liegt an städtebaulich prominenter Stelle und muss sich gegenüber siebengeschossigen Wohn- und Bürobauten behaupten. Die Schule wird viergeschossig ausgeführt, wobei der zweite und dritte Stock mit den Stammklassen, scheinbar über dem Erdgeschoss schweben. Auf diesem Zwischendeck ist der Schülerhaupteingang und dient als teilweise überdachte Pausenterrasse mit direktem Sichtbezug zum öffentlichen Raum. Die Klassenräume befinden sich in den zwei Geschossen darüber. Im Erdgeschoss sind straßenseitig, durch einen großzügigen Vorplatz vor öffentlichen Einflüssen geschützt, die Lehrerräume und die Administration, mit einem eigenen Eingang. Zu den Grünflächen orientiert liegen in diesem Geschoss die Sonderunterrichtsräume. Als verbindendes Element dient ein rundum verglaster, über alle Geschosse reichender Innenhof. Seine geschwungene Form bildet ein von Erweiterungen und Verengungen geprägtes Raumkontinuum. Die Turnsäle sind so angeordnet, dass externe Nutzer den Schulbetrieb nicht beeinflussen. Die Grünfläche und die Sportfreiflächen sind geschützt durch den Baukörper am südlichen Rand des Grundstücks, und bilden die Fortsetzung einer öffentlichen Parkfläche.