Steiner, J. G. (2008). Hülle & Co, Studie über die Bezeichnungen des äußeren Gebäudeabschlusses [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-24934
Bezeichnungen des äußeren Gebäudeabschlusses; Architekturtheorie; Architekturrhetorik; Metaphorik; Diskursivität
de
Abstract:
In Architektur-Theorie und -Rezensionen ist normalerweise ein wichtiger Teil dem Erscheinungsbild des jeweiligen Gebäudes gewidmet und bei derartigen Beschreibungen wird die Bezeichnung ,Hülle' immer öfter verwendet. Es gibt die bereits länger existierende Tendenz, Architektur als vorwiegend optische Angelegenheit aufzufassen.<br />In der vorliegenden Arbeit wird diese ,visuelle Ausrichtung' anhand von Zitatbeispielen aus einer Fachzeitschrift diskutiert. Die verbalen Konstruktionen die dabei benützt werden, dienen als Klassifikator, anhand dessen wir dementsprechende Kategorien aufstellen. Als methodische Felder der Herangehensweise (oder Befragung) bieten sich die Fachsprache der Architekturkritik, die Idee der Metapher und die Idee des Diskurses an.<br />Im Bereich der Fachsprache wird untersucht, wie in der wissenschaftlichen Forschung, die sich mit Architektur oder mit Kunst beschäftigt, auf die dabei verwendete Rhetorik eingegangen wird. Zur Herausarbeitung der metaphorischen Mechanismen werden Theorien von Paul Ricoeur, Gemma Corradi Fiumara, sowie George Lakoff und Mark Johnson herangezogen, die verschiedene Zugänge zum Phänomen Metaphorik aufweisen; die Metaphorik soll erklären helfen, wie verbale Konstruktionen innerhalb der Fachsprache eingesetzt werden und welche Angebote sich dadurch für unsere Ausdrucksfähigkeit ergeben. Um die diskursiven Mechanismen zu beschreiben, wird Michel Foucault herangezogen, dessen Diskursbegriff geeignet ist, den strukturbildenden Mechanismen in den einzelnen ,Epistemen' nachzuspüren; die Diskursivität soll den Blick darauf lenken, welche Aufmerksamkeiten wir - noch vor jeglicher Bewusstheit - an den Tag legen und was das für die zu treffende sprachliche Auswahl bedeutet.<br />Die komplexe Struktur der verwendeten sprachlichen Elemente in Architekturtexten lässt sich auf folgende sechs metaphorische Gestalten zurückführen: äußerer Gebäudeabschluss als Fassade, als Aufriss, als Fläche, als Bekleidung, als Haut, als Hülle. Die einzelnen Gestalten greifen dabei jeweils auf Vorstellungen und Aspekte zu, die mehreren Gestalten gemeinsam sein können, dh Überschneidungen in ihrem Unterbau aufweisen; die Vorstellungsebene kann dabei als ,Rahmen' und die Aspektebene als ,Fokus' gedacht werden.
de
Additional information:
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers