Rebernig, G. (2007). Methode zur Analyse und Bewertung der Stoffflüsse von Oberflächen einer Stadt [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-14227
E226 - Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft
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Date (published):
2007
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Number of Pages:
221
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Keywords:
substance flows/ metals/ city/ surfaces
de
Abstract:
Die "Haut" von Bauwerken wird durch geogene Prozesse wie Erosion und Korrosion dauernd abgebaut. Das Verständnis und die Kontrolle dieser Prozesse sind wichtig, einerseits aus Gründen der Ressourcenschonung, andererseits belasten die resultierenden Stoffflüsse die Umwelt und müssen deshalb minimiert werden.<br />Das Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung einer Methode zur Analyse und Bewertung der von städtischen Oberflächen ausgehenden Stoffflüsse in die Umwelt. Ein weiteres Ziel ist das Anwenden dieser Methode auf die Stadt Villach. Die Schwierigkeit liegt darin, die unterschiedlichen Oberflächen so zu kategorisieren, dass sich die Stoffflüsse erfassen und bewerten lassen.<br />Zunächst werden die Flüsse von ausgewählten Oberflächen ermittelt und schließlich auf die gesamte Stadt mittels Bebauungsklassen und Verkehrsbelastungsklassen hochgerechnet. Anschließend wird die Verteilung der Schwermetalle über unterschiedliche Pfade bis hin zu ihren Senken beschrieben. Aufbauend auf die Ergebnisse dieses stoffflussbasierenden Ansatzes werden Bewertungskriterien entwickelt.<br />Die "oberflächenbezogenen Emissionen pro Einwohner" und das "einwohnerbezogene emissionswirksame Lager" beurteilen die Emissionsquellen, das Kriterium "Anteil an erfassten Stoffflüssen" die Pfade und die "Eintragsfracht und Eintragsfläche" sowie der "Verdopplungszeitraum" die Belastung der Senken.<br />Städtische Oberflächen sind die bedeutendsten Kupfer-, Blei- und Zinkquellen in Villach. 72 respektive 50% der Kupfer- und Zinkemissionen landen im Boden, 11 respektive 30% im Gewässer, 11 respektive 16% im Klärschlamm und 6 respektive 4% in der Luft. Durch die Art der Kanalisation in Villach gelangt die Hauptfracht der Schwermetalle ins Gewässer. Im Klärschlamm kann nur ein geringerer Teil fixiert werden.<br />Der größte Teil der Emissionen wird nicht durch die Kanalisation gefasst, sondern akkumulieren direkt im Boden. In Anlagen zur Versickerung von Dachabwässern können die Grenzwerte von Zink in weniger als 2 Jahren überschritten werden. Deshalb sind bei dezentraler Versickerung von Dachwässern zum Schutz des Bodens vor rascher Schwermetallakkumulation Filteranlagen vorzusehen.<br />Besonders die Oberflächen von Immobilien stellen aufgrund ihrer langen Verwendungsdauer langzeitwirksame Emissionsquellen dar und sind zukünftig aus umweltverträglichen Stoffen zu gestalten.<br />