Hammerbrotwerke in Schwechat - Geschichte und Nachnutzungskonzept für das Industrieareal einer ehemaligen Großbäckerei am Rande der Stadt Wien

Abstract

Die 1909 im Backsteinbaustil errichteten Ham - merbrotwerke, die an der Wiener Stadtgrenze zu Schwechat liegen, sind seit rund einem halben Jahrhundert nicht mehr in Betrieb. In der Zwischen - zeit gab es verschiedene Eigentümer. Aktuell ist es die SORAVIA Group, welche das Grundstück von der Post Aktiengesellschaft erworben hat. Die Post nutzte das Areal bis zur kompletten Übernah - me als Abstellplatz für Autos. Die Großbäckerei, benannt nach der Firma „Hammerbrotwerke und Dampfmühle Skaret, Hanusch & Co.“, war einer der Hauptzulieferer für den Großraum Wien. Geplant und entworfen wurde das Gebäudeensemble zur Zeit des Roten Wien von den Architektenbrüdern Hubert und Franz Gessner. Die Fabrikanlage galt als Vorzeigeprojekt der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung und sollte günstiges Brot sowie Gebäck für die einkommensschwache Arbeiter - schicht bereitstellen. Der rote Hammer im Ähren - kranz symbolisierte dabei den Sozialismus. Seit der endgültigen Schließung im Jahr 1972 stehen die Räume leer. Die Bausubstanz verfällt seitdem zunehmend und das Areal hat sich zu einer wei - teren Industriebrache entwickelt. Zum Schutz vor dem voranschreitenden Verfall ist es wichtig, an einer denkmalgerechten Sanierung zu arbeiten und ein neues Nutzungskonzept zu entwickeln. Im Mittelpunkt des Entwurfs steht deshalb eine geeignete Umnutzung des Bestands. Die vorliegende Arbeit ist eine Analyse der Geschichte und des Bestands der Hammerbrot - werke in Schwechat sowie ein Entwurf für eine Umnutzung des ehemaligen Industrieareals.

The brick buildings of the Hammerbrot factory Schwechat, which were built in 1909, are located in the suburbs of Vienna and have not been opera - ting for more than half a century. In the meantime there were different owners including the Post, who were using the area as a parking space for cars for many years. 2018 the industrial area was sold then to the SORAVIA Group, who will become the new owners. The former bakery in Schwechat, named after the company „Hammerbrotwerke und Dampfmühle Skaret, Hanusch & Co.“, was one of the main suppliers for Vienna. It was planned by the architects Hubert and Franz Gessner during the time of the „Red Vienna“. The factory was considered to be a monumental movement by the Social Democratic Labor par - ty. It produced cheap bread and pastries for the low-income workers. The hammer symbolized the movement and stood for socialism. Since the final closure in 1972 the rooms are empty. Since then the buildings have continued to fall apart and the area has developed into another industrial wasteland. In order to protect against further decay it is im - portant to work on a preserving renovation and to develop a new concept for how to deal with this cultural heritage. The focus of my thesis is on analysing the history and stock of the Hammer - brot factory in Schwechat and afterwards to deal with a new concept for the former industrial area.