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Titelaufnahme

Titel
Ist die Praxis bevorzugter Anstellung moralisch zulässig?
VerfasserBratu, Christine
Enthalten in
Zeitschrift für Praktische Philosophie, Salzburg, 2020, 7 (2020), 1, S. 301-324
Erschienen2020
SpracheDeutsch
DokumenttypAufsatz in einer Zeitschrift
Schlagwörter (DE)Chancengleichheit / Quote / Diskriminierung / implicit bias / stereotype threat / Meritokratie
Schlagwörter (EN)equality of opportunity / affirmative action / discrimination / implicit bias / stereotype threat / meritocracy
ISSN2409-9961
URNurn:nbn:at:at-ubs:3-17973 
DOI10.22613/zfpp/7.1.10 
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Zusammenfassung

In diesem Aufsatz diskutiere ich die Frage, ob es moralisch zulässig ist, bei der Verteilung von Positionen in der akademischen Philosophie in Deutschland partiell vom Prinzip der Bestenauswahl abzuweichen, um Frauen bevorzugt anzustellen. Für Anhänger*innen der traditionellen Sichtweise, der zufolge diejenige Bewerber*in eine akademische Position bekommen sollte, die über das meiste Potential für diese Position verfügt, wäre dies eine ungerechtfertigte Form der Diskriminierung. Ich argumentiere, dass dieser Vorwurf nicht zutrifft, jedenfalls nicht, wenn wir davon ausgehen, dass die gegenwärtige Vergabepraxis von akademischen Positionen von Phänomenen wie implicit biases und stereotype threat verzerrt wird. Um diese These einzuholen, analysiere ich das meiner Ansicht nach beste Argument, das Anhänger*innen der traditionellen Sichtweise zur Verfügung steht, und zeige, dass dieses abgeschwächt werden muss. In seiner abgeschwächten Form ist dieses Argument aber nicht nur mit der bevorzugten Anstellung von Frauen vereinbar, diese setzt sogar die Ziele, die hinter der traditionellen Sichtweise stehen, besser um als die traditionelle Sichtweise selbst.

Abstract

In this paper I discuss whether the preferential hiring of women in German academic philosophy is morally permissible. The traditional view claims that we should always hire the candidate with the highest academic potential; according to this view, preferential hiring constitutes a form of illegitimate discrimination. I argue that this assessment is false, at least if we assume that academic philosophy is currently distorted by implicit biases and stereotype threat. To prove this, I analyze what I consider to be the best argument in favor of the traditional view and show that it needs to be amended. But in its amended version, this argument is compatible with preferential hiring. In fact, it turns out that preferential hiring serves the underlying assumptions of the traditional view better than the traditional view does itself.

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