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Titelaufnahme

Titel
Ich tat doch nur meine Pflicht! : Das Heroismus-Paradox der Supererogation
VerfasserRaters, Marie-Luise
Enthalten in
Zeitschrift für Praktische Philosophie, Salzburg, 2020, 7 (2020), 1, S. 43-68
Erschienen2020
SpracheDeutsch
DokumenttypAufsatz in einer Zeitschrift
Schlagwörter (DE)Supererogation / Pflicht / Heldentum / Widerstand / Heroismus-Paradox
Schlagwörter (EN)supererogation / duty / obligation / heroism / resistance / heroism-paradox
ISSN2409-9961
URNurn:nbn:at:at-ubs:3-17891 
DOI10.22613/zfpp/7.1.2 
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Zusammenfassung

Menschen, die moralisch Herausragendes getan haben, sagen mit signifikanter Häufigkeit, dass sie damit nur ‚ihre Pflicht‘ getan hätten. So auch Staszek Jackowski, der im besetzten Polen 18 Monate lang 32 jüdische Menschen in einem Keller unter seinem Haus vor den Nazi-Verbrechern versteckt hatte. Der Essay diskutiert dieses irritierende Phänomen, das in der aktuellen angloamerikanischen Supererogationsforschung als ‚Heroismus-Paradox‘ bezeichnet wird. In einem ersten Schritt wird Jackowskis Handlungsweise als Supererogation (Ultraerogation) und damit als Nichtpflicht ausgewiesen. Anschließend werden verschiedene Lösungsvorschläge des Heroismus-Paradoxes diskutiert. Daraus wird ein alternativer Lösungsvorschlag entwickelt, demzufolge das Handeln von Supererogateuren in einer freiwilligen Selbstverpflichtung auf einen besonders anspruchsvollen Entwurf vom moralischen Selbst wurzelt. In zwei Ausblicken wird abschließend in grobem Umriss begründet, warum Mitläufer unanständig wirken und was unter Jackowskis Umständen tatsächlich moralische Pflicht gewesen wäre.

Abstract

People who have acted admirably often say ‘I just did my simple duty’ afterwards. An example is Staszek Jackowski: He hit 32 Jews from Nazis in a cellar under his house in Poland for 18 months. This paper discusses this puzzling phenomenon, which in current Anglo-American supererogation research is labeled as ‘heroism paradox’. In a first step, I will show that Jackowski did not fulfil a duty, but his actions should be seen as supererogation (ultraerogation). In my second part I will discuss several solutions to the heroism paradox in the literature. Against this backdrop I will develop my solution that supererogatory actions derive from a voluntary self-obligation of the moral agent to a demanding vision of her future moral self. Finally, I will give two short ideas of why bystanders seem indecent and what actually would have been moral duty under Jackowski’s circumstances.

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