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Titelaufnahme

Titel
Zeugenschaft zwischen Ethik und Politik
VerfasserSchmidt, Sibylle
Enthalten in
Zeitschrift für Praktische Philosophie, 2019, 6 (2019), 1, S. 189-214
Erschienen2019
MaterialOnline-Ressource
SpracheDeutsch
DokumenttypAufsatz in einer Zeitschrift
Schlagwörter (DE)Zeugenschaft / Soziale Erkenntnistheorie / Ethik / Vertrauen / Politik
Schlagwörter (EN)Testimony / social epistemology / ethics / trust / politics
ISSN2409-9961
URNurn:nbn:at:at-ubs:3-13472 
DOI10.22613/zfpp/6.1.8 
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Zusammenfassung

Zeugenschaft ist heute wichtiger denn je – und das nicht trotz, sondern vielmehr gerade wegen der gewachsenen Möglichkeiten, jederzeit und überall das Geschehen technisch aufzunehmen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zeugenschaft ist jedoch nicht nur eine epistemische Praxis, sondern auch eine Form sozialen Engagements, wie die sozialen Protestbewegungen der letzten Jahre gezeigt haben. In den aktuellen Debatten um Zeugenschaft ist allerdings eine gewisse Verengung hin auf die epistemischen Aspekte des Zeugnisgebens zu beobachten. Dagegen versucht der Artikel, Praktiken der Zeugenschaft auf ihre ethischen und politischen Implikationen hin zu befragen. Dabei gilt es, kritisch auf die Normen zu reflektieren, die Zeugenschaft ermöglichen oder verhindern. Zugleich impliziert jedes Zeugnis ein politisches Moment, insofern sich das Wahrsprechen des Zeugen bzw. der Zeugin selbst als politischer Akt interpretieren lässt. Zeugnisgeben erweist sich damit, so die These, nicht nur als eine epistemische, sondern auch als eine ethische und politische Praxis, ohne dass diese Elemente aufeinander reduzierbar wären.

Abstract

Witness testimony is more important than ever – and not in spite of, but rather because of the growing opportunities to record the experienced events technically and to make them accessible to the general public. However, testimony is not only an epistemic practice, but also a form of social engagement, as recent protest movements show. In present debates, testimony is mostly restricted to its epistemic aspects. In contrast, this articles aims to scrutinize the ethical and political implications of testimony. In ethical terms, we have to critically assess the ethical and epistemic norms, which govern our practice of testimony in certain contexts: Do they enable witnesses to give testimony, or do they rather contribute to a suppression of certain witnesses and their claims for justice? At the same time, every testimony contains a political moment, insofar as the witness’s truth-telling can be interpreted as a political act. Witnessing is thus not only an epistemic, but also an ethical and political practice, without these elements being reducible to one another.

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