In Österreichs Schulen ist das Werben für „schulfremde Zwecke“ seit 1997 erlaubt. Der Markt für Schulwerbung und Schulsponsoring hat sich seit damals stetig erweitert, professionalisiert und an Marketingtrends angepasst. Private und öffentliche Unternehmen aus allen Branchen versuchen mit einer Vielzahl von Maßnahmen, Kinder und Jugendliche – und damit eine konsumfreudige Zielgruppe zu erreichen. Darüber hinaus trachten Unternehmen, Verbände sowie privatwirtschaftlich geführte oder orientierte Organisationen, über vielfältige Lobbyingaktivitäten in Schulen wirksam zu werden oder mit ihren Strategien künftige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erreichen.
Die Masterarbeit „Schulwerbung und -sponsoring, Lobbying, Recruiting – wie Unternehmen in Österreichs Schulen wirksam werden“ erörtert, auf welchen Wegen und auf welche Arten die Wirtschaft den Weg in das staatliche/öffentliche Schulsystem findet. Sie behandelt im theoretischen Teil wirtschafts- und verwaltungswissenschaftliche sowie rechtliche Aspekte der Themenstellung (Erscheinungsformen von Werbung, Sponsoring, Lobbying und andere Formen der Interaktion zwischen Schulen und Wirtschaft, gesetzliche Bestimmungen, Judikatur, Compliance-Fragen, parlamentarische Kontrolle und Medienpräsenz, Stakeholder), gefolgt von einer Darstellung der praktischen Umsetzung im anwendungsorientierten Abschnitt (Fallbeispiele von Schulwerbung, Sponsoringmaßnahmen, Lobbyingaktivitäten in Bildungseinrichtungen sowie Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Schule). Der abschließende dritte Teil zeigt Handlungsfelder und verortet den Themenkomplex im Hinblick auf Forschungsdesiderata und allgemeine bildungspolitische Vorhaben bzw. Entwicklungen; Handlungsoptionen am Schulstandort sowie seitens der Schulverwaltung dienen als Diskussionsgrundlage für künftige Bearbeitungen und als Rahmen zur Einschätzung bestehender und geplanter Kooperationen.
Im Anhang sind wichtige Gesetzesstellen bereitgestellt.