Über kaum einen gesellschaftlichen Bereich wird so unerschöpflich diskutiert, wie über das Bildungssystem. Zu Recht, denn das Beherrschen der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen ist von zentraler Bedeutung für beruflichen Erfolg und damit für soziale Anerkennung. Im Zeitalter der Digitalisierung und Globalisierung ist dies nicht nur zukunftsentscheidend für den Einzelnen sondern auch für unsere Gesellschaft. Aktuelle Schulleistungsstudien jedoch stellen gerade österreichischen schulpflichtigen Kindern im gesamteuropäischen Vergleich im Bezug auf diese grundlegenden Kulturtechniken ein eher durchwachsenes Zeugnis aus. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Effektivität des Einsatzes der Kybernetischen Methode in der Grundstufe I zu prüfen, indem folgende Frage geklärt wird: Unterscheiden sich nach der Kybernetischen Methode unterrichtete Schüler/Schülerinnen von nicht kybernetisch (herkömmlich) unterrichteten Schülern/Schülerinnen hinsichtlich ihrer Schulleistungen? Zu diesem Zweck wurden die schriftsprachlichen bzw. mathematischen Leistungen wie phonologische Bewusstheit, Lesen, Rechtschreibung und Arithmetik von kybernetisch und nicht-kybernetisch unterrichteten Schülern/ Schülerinnen (n = 84) verglichen. Dabei kamen Subtests aus fünf verschiedenen standardisierten Tests zum Einsatz. Die kybernetisch unterrichteten Schüler/Schülerinnen der ersten Klasse, zeigen signifikant bessere Leistungen im schriftsprachlichen Bereich als die nicht kybernetisch unterrichteten Kinder. Die mathematischen Leistungen waren für beide Gruppen annähernd gleich. Das Resultat der kybernetisch unterrichteten Zweitklässler/Zweitklässlerinnen war sowohl im schriftsprachlichen als auch im mathematischen Bereich signifikant besser. Die Ergebnisse der Studie lassen trotz vergleichsweise kleiner Stichprobenzahlen ein großes Potential der kybernetischen Methode im Schulalltag erkennen.
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