Einleitung Der implantologische Ersatz eines verlorengegangenen Zahnes in der ästhetischen Zone des Oberkiefers, stellt oft eine große Herausforderung dar. Die physiologischen Veränderungen des Weich- sowie Hartgewebes, nach einem Zahnverlust, erschweren es häufig, funktionell aber auch ästhetisch zufriedenstellende implantologische Restaurationen zu etablieren. Aus diesem Grund wurden chirurgische Techniken entwickelt die diesen physiologischen Prozessen entgegenwirken sollten. Eine häufig angewandte Methode ist die "Socket bzw. Ridge Preservation". Darunter versteht man im Allgemeinen die präimplantologische Auffüllung einer Extraktionsalveole mit Knochenersatzmaterial, um die natürlichen Resorptionsvorgänge zu minimieren. Dabei kann im Durchschnitt um 1mm, sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung, mehr Knochen erhalten werden. Mehrere Studien haben radiologische sowie klinische Erfolge der Socket Preservation untersucht, jedoch wurde bis dato noch keine Studie veröffentlicht, die die ästhetischen Ergebnisse von implantologischen Restaurationen nach Socket Preservation evaluiert. Demnach analysiert diese Studie erstmals die radiologischen, klinischen sowie auch die ästhetischen Ergebnisse von implantologischen Versorgungen nach Socket Preservation im Oberkiefer Frontzahnbereich. Material und Methoden Radiologische sowie klinische Daten wurden von 25 Patienten erhoben, 24 Patienten wurden zusätzlich nach ästhetischen Kriterien beurteilt.
Radiologisch wurde der Knochenverlust um das Implantat ("marginal bone loss" (MBL)) sowohl mesial als auch distal berechnet. Klinisch wurden die Patientendaten systematisch nach Implantatverlusten, Komplikationen sowie den Sondierungswerten an sechs Stellen des Implantates gescreent.
Um eine objektive ästhetische Evaluation zu ermöglichen wurden der Pink Esthetic Score (PES) sowie der Papilla Index (PI) anhand von standardisierten Photographien ausgewertet. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug für die radiologischen sowie klinischen Parameter 1,3 Jahre (SD: 0,6), für ästhetische 1,2 Jahre (SD: 0,6).
Ergebnisse Die prä-, peri- und post-implantologischen Behandlungen verliefen bei allen Patienten ohne Komplikationen. Die durchschnittliche klinische Sondierungstiefe rund um die Implantate betrug 1,821mm (SD: 0,25mm).
Radiologisch wurde ein durchschnittlicher peri-implantologische Knochenabbau von 1,16mm (SD: 0,16 mm) gemessen, wobei kein signifikanter Unterschied zwischen der mesialen 1,27mm (SD: 0,25mm) und der distalen (Mean ± SEM =1,05 ± 0,14mm) Abbaurate bestand. Ästhetisch wurden 71% der Patienten mit einem Pink Esthetic Score (PES) von mindestens 10 Punkten und 29% mit einem PES von maximal 9 Punkten bewertet. 75% der mesialen und 79% der distalen Papillen wurden mit einem Papilla Index (PI) von 3 bewertet, da die Papillen den gesamten Approximalraum, auffüllten und sich harmonisch eingliederten. Zusammenfassung In prä-implantologischen Situationen mit unvollständig erhaltener bukkaler Lamelle, ist die Socket Preservation Therapie eine geeignete Methode um sowohl ästhetisch als auch funktionell zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.