Herzinsuffizienz mit erhaltener Linksventrikelfunktion (HFpEF) ist ein weltweit wachsendes Gesundheitsproblem, welches 50% aller Herzinsuffizienz PatientInnen betrifft. Dieses Erkrankungsbild ist mit einer hohen Morbiditäts- und Mortalitätsrate, sowie einer noch immer steigenden Prävalenz assoziiert. Viele PatientInnen entwickeln eine Pulmonale Hypertension, die den Verlauf der Erkrankung zusätzlich erschweren kann. Bis dato konnte noch keine Evidenz-basierte Therapie, die über eine Diuretika Therapie beziehungsweise dem Management von Komorbiditäten hinausläuft gefunden werden, um die Prognose der PatientInnen zu verbessern. Dies liegt vor allem an der komplexen Pathophysiologie die dieser Erkrankung zugrunde liegt. Unser Ziel war die Initiierung des ersten österreichischen HFpEF Patientenregisters um diese Patientenpopulation umfassend zu untersuchen.
Patienten mit HFpEF wurden in unser prospektives Register eingeschlossen, wobei die Diagnose gemäß den aktuellen Richtlinien erfolgte und mittels Rechtsherzkatheter Untersuchung bestätigt wurde. Die Baseline Untersuchungen umfassten ein Herzultraschall, ein Elektrokardiogram, ein 6-minuten Gehtest mit Borg Dyspnoe Score Erhebung, eine Routinelaboruntersuchung und bei einem Teil der PatientInnen eine Herzmuskelbiopsie. Halbjährlich fanden Folgevisiten, beziehungsweise Telefonvisiten statt. Kardiale Hospitalisierung sowie Herztod wurden als primärer Endpunkt definiert.
Im Zeitraum zwischen 2010 und 2015, wurden insgesamt 174 ältere, vor allem weibliche HFpEF PatientInnen eingeschlossen. PatientInnen waren charakterisiert durch ein fortgeschrittenes Krankheitsstadium mit einer hohen Rate an Komorbiditäten, einer hohen PH Prävalenz und stark eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Ein vermindertes Leistungspotenzial stand im Zusammenhang mit einer vermehrten Anreichung von Extrazellulär Matrix im Herzen und anderen kardialen als auch nicht-kardialen Parametern. Eine zusätzliche PH verschlechterte die Prognose der PatientInnen, mit dem schlechtesten Event-freien Überleben in der Gruppe der PatientInnen mit zusätzlich präkapillärer Komponente. Chronische Hypoxie kann die Entstehung einer Lungengefäßerkrankung in diesen Patienten triggern. Unsere Daten bestätigen die allgemeine Ansicht, dass HFpEF ein komplexes Syndrom mit multifaktoriellen Ursachen darstellt. Therapeutische Maßnahmen sollten daher ihren Fokus vermehrt auf die systemische Behandlung dieser Patienten ausrichten.