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Titelaufnahme

Titel
Towards understanding collective social and economic dynamics in a virtual world / submitted by Dipl.-Phys. Benedikt Fuchs
Weitere Titel
Kollektive soziale und ökonomische Dynamik in einer virtuellen Welt
Verfasser / VerfasserinFuchs, Benedikt
Begutachter / BegutachterinThurner, Stefan
ErschienenWien, 2015
UmfangXI, 132 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Anmerkung
Zusammenfassung in deutscher Sprache
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
SpracheEnglisch
DokumenttypDissertation
SchlagwörterSoziale Ungleichheit / Vermögensverteilung / Reichtum / Sozialverhalten / Hierarchie / Soziales Netzwerk
Schlagwörter (DE)soziale Netzwerke / Multilayer-Netzwerke / komplexe Netzwerke / geografische Netzwerke / soziale Gruppen / wirtschaftliche Ungleichheit / Gesetz von Pareto / Wirtschaftsverhalten / Mobilitätsverhalten / Wechselwirkungspotential
Schlagwörter (EN)social networks / multilayer networks / complex networks / spatially embedded networks / social groups / wealth inequality / Pareto law / economic behavior / human mobility / interaction potential
Schlagwörter (GND)Wien
URNurn:nbn:at:at-ubmuw:1-7274 
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Abstract

Sociology in its current form is a rather young science, beginning in the age of Enlightenment with the work of Auguste Comte. Comte called for sociology to become an empirical and predictive science of the structure and dynamics of society. The impossibility of sociological experiments back then made empirical sociology a daunting task. Instead of experiments, sociology would gain insights from systematic observations of social facts and social actions. There are two basic approaches to sociology: The first is qualitative sociology, which aims for a deep understanding of an individual's motivations for his actions. The second approach is quantitative sociology, which tries to describe and predict social facts at large. We will follow the second approach here, using mainly data from a model-society inside a large-scale virtual world, i.e. an online game, of which we have nearly complete information. It is long known that society consists of multiple organizational levels of groups and subgroups. Such groups and subgroups were found in various peoples, most of which were hunter-gatherer societies. It is however unclear to what extent these findings can be generalized. We contribute to this question by quantitatively analyzing detailed grouping data from the model-society. We find a similar structure of fractally nested groups and subgroups, indicating that the pattern of fractal organization might be more universal than previously assumed. This fractal organization of groups introduces hierarchies. Human society is clearly unequal regarding power, status, and wealth. Inequality, its origins, and its extent have long been studied in sociology and economics. We contribute to the study of inequality by analyzing the wealth distribution inside the virtual world and by comparing it to real-world observations. Our data allow us to investigate connections between wealth, social behavior, and the position of individuals within their various social networks. An individual's position within the social network contributes to her status and power. Therefore the elite of a society, consisting of the individuals with highest status, power, and wealth, is expected to have a distinctive position in the social network. We propose a new method to identify the elite of a society using only its social networks. We validate our method by checking wealth and other measures of achievement of the detected elites. At the smallest scale, society consists of individuals, who link through social (inter)actions to dyads, i.e. pairs, and triads, i.e. groups of three. We study dyads formed through various types of interaction in terms of the physical distance between the individuals and compare our findings to previous real-world data. We quantify the consequences of social interactions for human mobility and describe these by a simple model.

Zusammenfassung

Die Soziologie in ihrer jetzigen Form ist eine relativ junge Wissenschaft. Ihre Anfänge liegen in der Epoche der Aufklärung bei den Schriften von Auguste Comte. Comte forderte, dass die Soziologie eine empirische Wissenschaft von der Struktur und Dynamik der Gesellschaft werden soll mit der Fähigkeit diese vorherzusagen. Da es damals unmöglich war, soziologische Experimente durchzuführen, war empirische Soziologie allerdings eine schwierige Aufgabe. Anstatt aus Experimenten gewinnt die Soziologie ihre Erkenntnisse aus systematischen Beobachtungen von sozialen Tatbeständen und sozialem Handeln. Es gibt zwei grundlegende Herangehensweisen an die Soziologie: Erstens qualitative Soziologie, die auf ein tiefgreifendes Verständnis der Motivationen abzielt, die ein Individuum zu seinem Handeln bewegen. Zweitens quantitative Soziologie, die versucht, soziale Tatbestände im Großen zu verstehen und vorherzusagen. Wir folgen hier der zweiten Herangehensweise. Dazu verwenden wir hauptsächlich Daten aus einer Modellgesellschaft innerhalb einer großen virtuellen Welt, sprich eines Onlinespiels, über die wir nahezu vollständige Information besitzen. Es ist seit langem bekannt, dass die Gesellschaft aus mehreren Ebenen von Gruppen und Untergruppen besteht. Solche Gruppen und Untergruppen wurden bei verschiedenen Völkern gefunden; die meisten dieser Gesellschaften waren Jäger und Sammler. Es ist allerdings unklar inwieweit sich diese Erkenntnisse verallgemeinern lassen. Wir tragen zur Beantwortung dieser Frage bei, indem wir detaillierte Daten über Gruppenzugehörigkeiten in der Modellgesellschaft analysieren. Wir finden eine ähnliche Struktur aus ineinander verschachtelten Gruppen und Untergruppen. Dies deutet darauf hin, dass das Muster der fraktalen Organisation allgemeiner gültig ist als bisher angenommen. Diese fraktale Organisation erzeugt Hierarchien. Die menschliche Gesellschaft ist eindeutig ungleich hinsichtlich Macht, Status, und Reichtum. Ungleichheit, ihre Ursprünge und ihr Ausmaß werden seit langem in Soziologie und Ökonomie untersucht. Wir tragen zur Untersuchung von Ungleichheit bei, indem wir die Verteilung von Reichtum in der virtuellen Welt analysieren und diese Verteilung mit Beobachtungen in der echten Welt vergleichen. Unsere Daten ermöglichen es uns, die Verbindungen zwischen Reichtum, Sozialverhalten, und der Position eines Individuums in verschiedenen sozialen Netzwerken zu erforschen. Die Position eines Individuums im sozialen Netzwerk trägt zu seinem Status und seiner Macht bei. Deswegen ist zu erwarten, dass die Elite einer Gesellschaft, bestehend aus den Individuen mit dem höchsten Status, der meisten Macht und dem meisten Reichtum, eine charakteristische Position im sozialen Netzwerk einnimmt. Wir schlagen eine neue Methode vor, um die Elite einer Gesellschaft nur mit Hilfe des sozialen Netzwerks zu finden. Wir validieren unsere Methode, indem wir den Reichtum und andere Parameter für den Erfolg der gefundenen Elite testen. Auf der kleinsten Ebene besteht die Gesellschaft aus Individuen, die sich durch soziales Handeln zu Dyaden, sprich Paaren und Triaden, also Dreiergruppen, yusammenschließen. Wir untersuchen Dyaden, die durch verschiedene Arten von sozialen Interaktionen gebildet wurden, im Hinblick auf den räumlichen Abstand zwischen den Individuen und vergleichen unsere Ergebnisse mit früheren Daten aus der echten Welt. Wir quantifizieren die Auswirkungen sozialer Interaktionen auf die Mobilität der Menschen und beschreiben diese Auswirkungen mit einem einfachen Modell.

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