Stimmerkrankungen bei Call Center Agenten nehmen nachweislich zu. Die Früherkennung von stimmlichen Risikofaktoren, wie Stimmüberanspruchung, fehlerhafter Stimmeinsatz, hypofunktionelle Dysphonien und mangelndes Stimmbewusstsein bieten Möglichkeiten für Prävention berufsbedingter Stimmstörungen. Ziel der Studie: Ziel der vorliegenden Studie war die Beurteilung stimmlicher Risikofaktoren und die Prävention beruflich bedingter Stimmstörungen bei Call Center Agenten mittels der Biofeedbacksoftware "VidiVoice". Probanden und Methodik: Für die prospektive Studie konnten 76 Call Center Agenten rekrutiert werden. Für die Untersuchung der stimmlichen Leistung wurde am ersten Studientag Stimmfunktionsuntersuchungen (Stimmfeldmessungen, auditive Stimmklangbeurteilungen, akustische Stimmklanganalysen, sowie aerodynamische Messungen) sowohl zu Arbeitsbeginn, als auch zu Arbeitsende durchgeführt. Zusätzlich sollten die Mitarbeiter verschieden Fragebögen beantworten. Nach der Erstuntersuchung wurden die Probanden in eine Studien- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt (Studiengruppe, Alter: 29,1±7,9 Jahre, Kontrollgruppe, Alter: 29,6±8,5 Jahre), wobei die Gruppenaufteilung randomisiert erfolgte. Die Studiengruppe hatte zu jeden Zeitpunkt die Möglichkeit "VidiVoice" selbstständig zu nutzen und somit eine visuelle Rückmeldung zu erfahren, während für die Mitarbeiter der Kontrollgruppe die Möglichkeit nicht bestand. Die Stimmfunktionsuntersuchungen wurden nach 4-wöchiger Nutzung erneut wiederholt. Zur Verlaufsbeurteilung sollten diverse Fragebögen beantwortet werden. Ergebnisse: Durch "VidiVoice" reduzierte sich die Stimmermüdung der Studiengruppe signifikant, während sie in der Kontrollgruppe gleich blieb. Personen der Studiengruppe, die zu Beginn eine stimmliche Hypofunktion aufwiesen, waren am Ende der Studie in der Lage die 90 dB Grenze bei der Stimmfelduntersuchung zu überschreiten.
Schlussfolgerung: "VidiVoice" bietet dem Anwender die Möglichkeit sein Stimmverhalten zu korrigieren und somit den ökonomischen Stimmgebrauch zu fördern.