Zielsetzung:
Corpus-Frakturen zählen zu den häufigsten Frakturen des Gesichtsbereichs. Ziel dieser Arbeit ist es, die Behandlungsergebnisse von Frakturen des Corpus mandibulae im Zeitraum von 1995 bis 2005 an der Universitätsklinik für Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie im Rahmen einer retrospektiven Studie zu erfassen. Es wurden Epidemiologie, Ätiologie, Therapie sowie Komplikationen und postoperative Ko-Morbiditäten von Corpus-Frakturen untersucht.
Material und Methode:
Insgesamt wurden 560 Patienten mit 643 Frakturen des Corpus mandibulae über einen Zeitraum von 10 Jahren erfasst. Als Erhebungsgrundlage für die statistische Auswertung dienten Operationsberichte und protokolle, Berichte der Nachuntersuchungen sowie Röntgenbilder der betroffenen Patienten.
Resultate:
Die Corpus-Frakturen setzen sich aus 66 Median-Fx, 553 Paramedian-Fx sowie 24 Pars alveolaris-Fx zusammen. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen (2,61:1). Zu den häufigsten Traumaursachen im Corpusbereich zählen Gewalt (37,08 %), Stürze (26,85 %), Verkehrsunfälle (20,20 %) sowie Sportunfälle (9,46 %). Getrennt betrachtet geschehen die meisten Median-Fx sowie Pars alveolaris-Fx durch Verkehrsunfälle (46,15 % bzw. 50,00 %), Paramedian-Fx durch Gewalt (40,59 %). 93 % der Corpus-Frakturen wurden operativ versorgt - v.a. mit Titanplatten (70,13%), Zugschrauben (19,33 %) und resorbierbaren Platten (6,73 %).
Zu den häufigsten postoperativ aufgetretenen Komplikationen zählen Wundheilungsstörungen (10,58 %), schwere Nervverletzungen (6,22 %), Infektionen (4,82 %) sowie Osteosyntheseversagen (3,58 %) und Pseudarthrosen (3,42 %).
Conclusio:
Die transorale Versorgung von Corpus-Fx zeigt ein geringes Risiko von Osteosyntheseversagen (3,42 %). Statistisch gesehen gibt es hierbei keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten. Die Zugschraube hat das 0,31-fache Osteosyntheseversagen-Risiko verglichen mit 2 Titanplatten, 2 Titanplatten