Der A2A-Adenosinrezeptor, ein Rhodopsin-ähnlicher G-Protein-gekoppelter Rezeptor, ist einer von vier Subtypen der Adenosinrezeptor-Familie. Im Vergleich zu den anderen drei Rezeptor-Subtypen weist er drei Besonderheiten auf: (i) er interagiert mit seinem zugehörigen G-Protein Gs in einer Weise, die sich mit dem kinetischen Modell "restricted collision coupling" beschreiben lässt, (ii) er hat einen langen flexiblen C-Terminus, welcher eine Andockstelle für zahlreiche Proteine darstellt und (iii) ihm fehlt die kanonische Palmitoylierungsstelle am Ende der Helix 8 in seinem intrazellulären C-Terminus. In der vorliegenden Arbeit prüfte ich die Hypothese, dass "restricted collision coupling" und das Fehlen einer Palmitoylierung in Zusammenhang stehen. Die A2A-Rezeptor-R309C-Mutante, erstellt aufgrund der Tatsache, dass die anderen Adenosinrezeptor-Subtypen an der entsprechenden Stelle ein palmitoyliertes Cystein tragen, wird palmitoyliert. Das wurde sowohl durch metabolische Markierung als auch durch Massenspektrometrie bestätigt. Nach Aktivierung durch Agonist erstellte Dosis-Wirkungskurven für cAMP Akkumulierung und Phosphorylierung der Mitogen-aktivierten Proteinkinasen zeigten mit zunehmenden Expressionslevels der A2A-Rezeptor-Mutante eine Verschiebung nach links. Diese Kurven unterschieden sich damit grundlegend von den entsprechenden Kurven des Rezeptor-Wildtyps und ließen sich stattdessen mit dem "collision coupling" Model erklären. Aufnahmen einzelner sich bewegender Rezeptoren, die mit Quantum Dots markiert wurden ("Single Particle Tracking"), zeigten, dass sich Rezeptor-Wildtyp und -Mutante in ihrer Mobilität unterschieden; die Diffusion des Wildtyps verlangsamte sich nach Aktivierung durch Agonist, während das Diffusionsverhalten der Mutante unverändert blieb. Des Weiteren fand sich im Vergleich ein höherer Anteil des Wildtyps in jenen Membranfraktionen, die gegen Extraktion mit Detergens resistent waren. Darüber hinaus wurde nach Rezeptor-Aktivierung beim Wildtyp die cAMP Akkumulierung stärker durch Cholesterol-Depletion beeinträchtigt als bei der Mutante.
Zusammengefasst zeigen die vorliegenden Daten, dass das Einbringen eines palmitoylierten Cysteins in den C-Terminus des A2A-Rezeptors (i) das "restricted collision coupling" aufhob, (ii) die Diffusion der Agonist-gebundenen Rezeptor-Mutante beschleunigte und (iii) zur Umverteilung der A2A-Rezeptor-Mutante an der Zelloberfläche führte.