I Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit wurde die Aussagekraft der Halbwinkeltechnik zur Beobachtung des periimplantären Knochenabbaues bei Parodontitis-Patienten untersucht. Dies wurde anhand von in großen Zeitabständen angefertigten Kontrollröntgenbildern in Halbwinkeltechnik aus Ordinationen niedergelassener Zahnärzte angefertigt. In dem praktischen Teil der Arbeit wurden die Kleinbilder in Halbwinkeltechnik angefertigten Kleinbilder von elf Patienten mit insgesamt dreiundzwanzig Implantaten analysiert, die an einer chronischen Parodontitis litten.
Aussagen zur Befundbarkeit des periimplantären Knochenabbaus sollte dokumentiert werden. Anhand von statistischen Auswertungen wurde der an den Halbwinkelröntgen zu beobachtende Rückgang des periimplantären Knochens beschrieben. Zur Bestimmung des Knochenrückgangs wurde bei den Kleinbildröntgen der Abstand zwischen der Implantatoberkante, die zum Abutment gerichtet ist und der Endteil des Implantates, der dem Apex eines nativen Zahnes entspricht bzw. der Knochenkante und des "Apex des Implantates" gemessen. Die beiden Abstände wurden in mm gemessen und anschließend in einen einheitslosen Prozentwert in Form einer Schlußrechnung in Relation gesetzt.
Zum besseren Verständnis werden die Ergebnisse in eine Hauptgruppe, sowie in 2 Untergruppen aufgelistet:
1. Die Differenzen des Knochenabbaues zwischen 1. und 2. Messung 2. Die Differenzen des Knochenabbaues zwischen 1. und 2. Messung mit Nachuntersuchungsdauer von über 4 Jahren 3. Die Differenzen des Knochenabbaues zwischen 1. und 2. Messung mit Nachuntersuchungsdauer von unter 4 Jahren Die zeitlichen Abstände der erfolgten Nachuntersuchungen und damit der Vermessungspunkte war bei den Probanden nicht homogen oder geordnet.
Eine statistische Auswertung über die Zeit hat ergeben, daß bei kurzen Abständen der Untersuchungszeiträume (unter 4 Jahren) vereinzelt ein Rückgang zu beobachten war, sich aber statistisch ein Knochenrückgang nicht nachweisen ließ. Bei längeren Untersuchungszeiträumen (über 4 Jahre) ließ sich der Knochenabbau signifikant nachweisen. Dies bedeutet, dass in einem Zeitraum von über 4 Jahren auch mit Halbwinkeltechnik ein Knochenrückgang verifiziert werden kann. Unter 4 Jahren ist diese Art der Projektion ungeeignet.
Folgende Fehlerbilder können bei der Halbwinkeltechnik beobachtet werden:
1. Vermessungsfehler aus dem Röntgenbild heraus 2. Projektionsfehler durch Verkippen des Tubus und damit verbunden keine Rechtwinkeligkeit sowie Parallelität der Röntgenstrahlen gegenüber der Bildebene durch die Krümmung des Bildes.
3. Geometrischer Fehler auf Grund der Zentralprojektion und den damit verbundenen Effekten Aus den Ergebnissen der Studie ergeben sich folgende Empfehlungen:
Die am besten geeignete Röntgentechnik für die Begutachtung des periimplantären Knochenabbaus ist die Rechtwinkeltechnik, da die Halbwinkeltechnik zu ungenau für die Befundung von periimplantären Knochenrückgang ist.
Die Verwendung der Halbwinkeltechnik kann man erst größere periimplntäre Knochenverluste diagnostizieren, geringe Knochenverluste - wie in meiner Arbeit gezeigt - bleiben verborgen. Weiters empfiehlt es sich vor allem bei Patienten mit einer Parodontitis zumindest einmal im Jahr ein Kleinbildröntgenstatus zur Kontrolle in Rechtwinkeltechnik gemacht werden sollte.