2008 wurde an der BGZMK (Bernhard Gottlieb Universitätszahnklinik), Abteilung für Zahnerhaltung, eine neue Behandlungsmethode der modernen Endodontie und neues dafür zu verwendendes zahnmedizinisches Instrumentarium eingeführt. Es stellte sich die Frage, ob diese neue endodontische Therapie weiterhin zur gewünschten Überlebensrate der Zähne führt und ob die Überlebensrate der Zähne tatsächlich erhöht werden konnte.
Ziel der Diplomarbeit war es, zu evaluieren, welche Überlebensrate bei wurzelbehandelten Zähnen, die nach einer neuen endodontischen Therapie und mit neuem zahnmedizinischen Instrumentarium behandelt wurden, nach einem Jahr gegeben war. Es handelt sich bei dieser Diplomarbeit um eine klinische und eine röntgenologische Folgeuntersuchung von wurzelbehandelten Zähnen, die auf der Abteilung für Zahnerhaltung der Bernhard-Gottlieb-Universitätszahnklinik Wien vor über einem Jahr mit der neuen und verbesserten Behandlungsmethode der Endodontie therapiert wurden. Diese Methode umfasste:
* die "Crown-Down"-Technik, * die durchgehende Verwendung von Kofferdam während jeder endodontischen Behandlungssitzung, um den Zahn von der Mundhöhle zu isolieren, * die Anwendung von hochflexiblen Nickel-Titan-Wurzelkanalinstrumenten und * die Desinfektion des Wurzelkanals mit Spüllösungen, welche spezifisch nach der Ausgangsdiagnose ausgewählt wurden.
Patienten der oben genannten Studie wurden nach Terminvereinbarung an der Abteilung für Zahnerhaltung einer Kontrolle der vor einem Jahr erhaltenen Wurzelbehandlungen unterzogen. Hierbei wurden einheitliche Diagnoseblätter für die klinische und radiologische Untersuchung verwendet. Die betroffenen Zähne wurden klinisch auf Extraktion, Versorgung, Verfärbung, parodontologische Pathologie, Karies, Mobilität, Fraktur und Schmerz beurteilt. Zusätzlich wurde ein Röntgenbild des betroffenen Zahns angefertigt und eine radiologische Diagnose der apikalen Pathologie basierend auf der Abweichung vom physiologischen apikalen Zustand erstellt. Die Röntgenbilder wurden in Bezug auf Füllung, Wurzelfüllung (Länge, Dichtheit), Wurzelspitze (Periapikal-Index nach Orstavik), Parodontalspaltbeschaffenheit und Wurzelspitzenresektion beurteilt. In der Studie von 2008 wurden 326 Zähne von 291 Patienten evaluiert. 176 Patienten mit 195 zu kontrollierenden Zähnen befanden sich nach der Wurzelbehandlung in Behandlung an der BGZMK. 11 Zähne von 195 Zähnen wurden nach der endodontischen Behandlung extrahiert. Von 165 kontaktierten Patienten konnten 60 Patienten mit 68 zu kontrollierenden Zähnen im Zuge eines Recalls untersucht werden. Es konnte ermittelt werden, dass kein signifikanter Unterschied zwischen devitalen und vitalen Zähnen im Bezug auf den Therapieerfolg besteht. Weiters konnte gezeigt werden, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Qualität der Wurzelfüllung und dem Erfolg der endodontischen Therapie besteht. Die Überlebensrate der Zähne, welche mit der neuen endodontischen Therapie behandelt wurden, liegt bei 94 %. Es besteht kein signifikanter Unterschied der Überlebensrate von Zähnen mit der neuen Art der Endodontie gegenüber der früher angewandten Methode.