1.) ZUSAMMENFASSUNG
Hintergrund
Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung umfasst ein Krankheitsspektrum von einfacher Fettleber über Steatohepatitis und Fibrose bis hin zur Leberzirrhose und hepatozellulärem Karzinom. Sie stellt ein großes und wachsendes Gesundheitsproblem dar, das bis zu 20-30% der allgemeinen Bevölkerung betrifft.
Fragestellung & Zielsetzung
Das Fehlen von verlässlichen nicht-invasiven Biomarkern für die Diagnose des Schweregrades der Erkrankung ist eines der Hauptprobleme im klinischen Management von Patienten mit nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung.
Das Ziel dieser Studie war es, einen Überblick über die Rolle des Serummarker ST2 im Rahmen der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung zu bekommen.
Unsere Hypothese war, dass ST2 mit der Schwere der Leberfibrose korreliert, und dass Patienten mit schwerer Leberfibrose (Grad 3-4) höhere ST2 Werte haben, als Patienten mit keiner oder leichter Fibrose (Grad 0-2).
Methoden & Statistik
Dies ist eine retrospektive, explorative Studie. Es wurden PatientInnen eingeschlossen, die im Zeitraum von September 2011 bis März 2016 eine Leberbiopsie zur Erhebung des Fibrosegrades und eine Blutabnahme zur Messung des ST2 Levels mittels ELISA erhalten haben.
Ergebnisse
Die Serumlevel von ST2 korrelierten positiv mit dem Leberfibrosegrad der NAFLD-Patienten (rs= 0,360, p-Wert = 0,009).
Patienten mit schwerer Leberfibrose (Grad 3-4) hatten signifikant höhere ST2 Werte als Patienten mit keiner oder leichter Fibrose (Grad 0-2), (p-Wert = 0,019).
Schlussfolgerung
Die höheren ST2 Werte bei Patienten mit schwerer Leberfibrose können auf dessen Involvierung im Rahmen der hepatischen Fibrogenese hinweisen und möglicherweise als diagnostischer Marker genutzt werden.