Hintergrund und Zielsetzung. Das Ziele dieses Dissertationsprojektes waren, eine Methodik für die objektive Erfassung symbolischer, imaginärer und phantasmatischer Repräsentanzformen in der psychoanalytischen Gruppe zu entwickeln und danach diese Methodik in einem psychoanalytischen Gruppensetting zu testen.
Methodik. Die Methodik für die objektive Erfassung unbewussten Repräsentanzen wurde mithilfe theoretischer Annahmen von J. Lacan entwickelt. Jede Repräsentanzform wurde anhand eines eigenen psychodiagnostischen Messverfahrens opperationalisiert. Darauf aufbauend wurde mithilfe der entwickelten Methodik eine Hypothese, dass die psychoanalytische Gruppe von Gruppenmitglieder als eine Repräsentanz archaischer Mutter wahrgenommen wird, in Rahmen eines quasi-empirischen Experimentes überprüft.
Ergebnisse. Auf dem symbolischen Ebene korrelieren die Begriffe"psychotherapeutische Gruppe" und "meine Mutter" positiv (r=.674; p = .05) miteinander. Auf dem imaginären Niveau zeigen die Begriffe "psychotherapeutische Gruppe" und "Mutter" eine negativen Korrelation (r= -.525; p = .05). Die qualitative Inhaltsanalyse zeigte, dass die Beziehung einzelner GruppenteilnehmerInnen (Pat 1, 4, 8 und 10) zur Gruppe in der Metapher der Oralität geäußert wurde.
Diskussion und Schlussfolgerung. Die Ergebnisse lassen sich gut mit dem psychoanalytischen Übertragungskonzept vereinbaren. Die Ergebnisse erlauben die Methodik zur Erhebung innerer Selbst - und Objekt - Repräsentanzen als einen experimentell gesicherten Ansatz für die Gruppentherapieforschung weiter zu empfehlen