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Titelaufnahme

Titel
Auswirkungen der verschiedenen orthodontischen Zahnbewegungen auf den parodontalen Status bei Parodontitispatienten, nach konservativer Parodontitistherapie - retrospektive Pilotstudie
Weitere Titel
Effects of different orthodontic tooth movements on periodontal status in periodontitis patients after conservative periodontitis treatment - a retrospective pilot study
Verfasser / VerfasserinBuchecker, Sabine
BetreuerRausch-Fan, Xiaohui
Erschienen2018
Umfang70 Blatt : Illustrationen, Diagramme
Anmerkung
Paralleltitel laut Übersetzung der Verfasserin
Datum der AbgabeSeptember 2018
SpracheDeutsch
DokumenttypDiplomarbeit
SchlagwörterWien
Schlagwörter (DE)Parodontitis / Kieferorthopädie / Zahnbewegungen / parodontaler Status / Attachmentlevel / konservative Parodontitistherapie / Sondierungstiefe
Schlagwörter (EN)periodontitis / orthodontic treatment / tooth movements / peridontal status / attachmentlevel / conservative periodontitis treatment / probing depth
URNurn:nbn:at:at-ubmuw:1-18433 
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Zusammenfassung

Der Einsatz von kieferorthopädischen Apparaturen nach Parodontitisbehandlung ist ein Thema, das bereits häufig in der Literatur diskutiert wurde. Die Ergebnisse waren teils sehr unterschiedlich. Da allgemeine Untersuchungen oft sehr kontrovers diskutiert wurden, erscheint es sinnvoll einen genaueren Blick auf die einzelnen Bewegungen werfen und diese auf die einzelnen Zahngruppen aufzuteilen, um Aufschluss darüber zu erhalten, welche Bewegungen sich positiv und welche sich negativ auf das Parodont

auswirken.

Es gab bereits Studien, die einzelne Zahnbewegungen untersuchten, allerdings konzentrierte man sich dabei meist nur auf eine Bewegung oder eine Zahngruppe, auch das interdisziplinare, standardisierte Behandlungsschema, wie es an der Universitätszahnklinik Wien durchgeführt wird, fehlte dabei.

In dieser retrospektiven Studie sollen die Zahnbewegungen: Protrusion/Retrusion, Intrusion/Extrusion, Buccal-/Palatinal bzw. Lingual-Bewegung und Mesialisierung/Distalisierung aufgeteilt in Zahngruppen: Frontzähne, Eckzähne, Prämolaren und Molaren, bei Parodontitispatienten untersucht und mit den Zähnen, die während der kieferorthopädischen Therapie nicht aktiv bewegt wurden, als Kontrollgruppe verglichen werden.

Es konnten 34 Patienten im EDV-System der Universitätszahnklinik Wien ermittelt werden, die eine Parodontitiserkrankung aufweisen, gemäß dem Wiener parodontologischen Behandlungskonzept therapiert wurden und sich danach einer Behandlung mit einer festsitzenden kieferorthopädischen Apparatur unterzogen. 734 Zähne konnten zur Analyse und Auswertung herangezogen werden, 634 Bewegungen konnten in die jeweilige Zahngruppe zugeteilt, begutachtet werden. Vor Beginn der KFO, nach Abschluss der Basistherapie bedarf es, an der Universitätszahnklinik der sogenannten KFO-Freigabe, da es Voraussetzung ist, dass die parodontale Situation stabil ist, bevor eine kieferorthopädische Behandlung begonnen werden darf. Diese Vorgabe deckt sich mit der Einigkeit der meisten Studien darüber, dass ohne Entzündungsfreiheit im oralen Bereich die parodontale Situation der Patienten sich unter Kieferorthopädie verschlimmert.

Untersucht wurden die Sondierungstiefen und der Attachmentverlust vor Beginn der KFO, 1 Jahr, 2 Jahre, 3 Jahre und nach einer Dauer von mehr als 3 Jahren danach. Diese Daten waren zugänglich, da Parodontitispatienten an der Universitätszahnklinik Wien jährlich zum Recall einberufen werden, um die parodontale Situation unter Kontrolle zu halten und ein rechtzeitiges Eingreifen zu ermöglichen.

Einige Bewegungen wiesen signifikante Veränderungen auf. Ein Attachmentgewinn konnte beispielsweise bei Buccalbewegungen der Eckzähne und der Prämolaren, Extrusion der Frontzähne, Distalisierung der Prämolaren, Mesialisierung der Prämolaren und tendenziell auch der Eckzähne beobachtet werden. Eine Verringerung der Sondierungstiefe bei Mesialisierung, Distalisierung und Buccalbewegung der Prämolaren. Die Protrusion und Retrusion der Frontbezahnung scheinen sich schlecht auf die Sondierungstiefe und das Attachmentlevel auszuwirken.

Auffallend war, dass eine länger als 3 Jahre andauernde kieferorthopädische Behandlung sich in nahezu jeder Datenerfassung signifikant schlecht sowohl auf das Attachmentlevel, als auch auf die Sondierungstiefe ausgewirkt hat.

Auf die differenzierte Betrachtung von Ober- und Unterkiefer wurde in dieser Studie, aufgrund der geringen Fallzahl verzichtet, sollte allerdings zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden, wenn mehr Fälle vorliegen.

Abstract

The use of orthodontic appliances after periodontal treatment is a topic that has been frequently discussed in literature. The results were in part very different. General investigations have often been discussed very controversially. Therefore it makes sense to take a closer look at the different movements and divide them into groups of teeth in order to gain insight into which movements have positive and which have negative effects on the periodontium.

Previous studies already examined individual tooth movements, but focused mostly on only one movement or one dental group.

In this retrospective study, the tooth movements observed were: protrusion / retrusion, intrusion / extrusion, buccal / palatal or lingual movement and mesialization / distalization divided into groups of teeth: front teeth, canines, premolars and molars, examined in patients who suffer from periodontitis and were compared with teeth, wich were not actively moved as part of a control group.

A total of 34 patients with periodontal disease were identified in the IT system of the University Dental Clinic Vienna, which have been treated according to the Viennese Periodontological Concept and then underwent treatment with a fixed orthodontic appliance. 734 teeth could be used for analysis and evaluation. 634 movements could be assigned to the respective group of teeth, to be examined. Before start of orthodontic treatment and after completion of basic therapy, at the University Dental Clinic, it is necessary to get the so-called orthodontic approval to make sure that the periodontal situation is stable before orthodontic treatment may be started. This requirement coincides with the agreement of most studies that without oral inflammatory freedom the periodontal situation of patients becomes worse under orthodontics.

The probing depths and attachment loss before the onset of orthodontics were examined, 1 year, 2 years, 3 years and after a period of more than 3 years afterwards. These data were accessible, because periodontitis patients at the Vienna University Dental Clinic are convened annually for recalls, in order to keep the periodontal situation under control and to allow timely intervention.

Some movements had significant changes on the peridontium. An attachment gain could be observed, for example, in buccal movements of canines and premolars, extrusion of anterior teeth, distalization of premolars, mesialization of premolars and canines. A reduction of the pocket depth during mesialization, distalization and buccal movement of the premolars occured. The protrusion and retrusion of the frontal dentition appear to have a poor impact on pocket depth and attachment level. It was conspicous that orthodontic treatment lasting more than 3 years had a significant negative impact on the attachment level and the pocket depth in almost every data acquisition.

The differentiated view of upper and lower jaw has been omitted in this study, due to the small number of cases, but should be repeated at a later date, when more cases become available.

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