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Titelaufnahme

Titel
Ereigniskorrelierte Potentiale in einem Go/No-Go-Paradigma mit emotionalen Wörtern / eingereicht von Sebastian Sechtin
Verfasser / VerfasserinSechtin, Sebastian
BetreuerSchmöger, Michaela
Erschienen2018
Umfang81 Seiten : Diagramme
Datum der AbgabeNovember 2018
SpracheDeutsch
DokumenttypDiplomarbeit
SchlagwörterWien
Schlagwörter (DE)Ereigniskorrelierte / Potentiale / Emotionsregulation / N200 / Go / No-Go / emotional / Wörter / Reaktionszeit / Klickfehler / Auslassfehler
Schlagwörter (EN)event-related / potentials / emotion regulation / N200 / Go / No-Go / emotional / words / reaction time / comission error / omission error
URNurn:nbn:at:at-ubmuw:1-18088 
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Zusammenfassung

Theorie: Schon seit der Antike befasst sich der Mensch mit Emotionen. Diese stellen die Reaktion auf einen als relevant eingestuften Stimulus dar. Da eine emotionale Antwort nicht immer adäquat zum Stimulus ist, wurde das Modell der Emotionsregulation entwickelt. Als zunächst rein psychologisches Modell fand es bald darauf auch Anwendung in den kognitiven Neurowissenschaften, welche die Zusammenhänge zwischen Psyche und neurophysiologischen Vorgängen im Gehirn erforschen. Ein empirischer Forschungsbeitrag hierzu kann durch die Messung von ereigniskorrelierten Potentialen (ERP’s) erfolgen.

Methode: 15 Frauen und 15 Männer bearbeiteten den „Viennese Emotional Go/No-Go-Task“, ein Paradigma mit emotional negativen und neutralen Wörtern als Stimuli. Zusätzlich bestand eine semantische und eine syntaktische Bedingung. Erhoben wurden neben der Reaktionszeit und der Fehlerhäufigkeit auch die ERP-Komponente N200. Es wurden vor allem Unterschie-de zwischen emotionalen und neutralen Wörtern untersucht.

Ergebnisse: Die Studie konnte bei negativen Wörtern eine negativere N200 als bei neutralen Wörtern als No-Go-Stimuli zeigen. In den semantischen Bedingungen war bei neutralen Wörtern als No-Go-Stimuli die N200 im Vergleich zu Go-Stimuli verkleinert. Bei der Elektrode Pz waren No-Go-Stimuli bei negativen Wörtern jedoch für eine größere N200 verantwortlich sowohl bei semantischen, als auch bei syntaktischen Trials. Die Reaktionszeiten bei emotional negativen Wörtern waren signifikant kürzer. Geschlechtsunterschiede bestanden hierbei nicht. Die Reaktionszeiten der syntaktischen Bedingungen waren signifikant kürzer als die der semantischen Bedingungen. Bei emotional negativen Wörtern wurden signifikant weniger Fehler gemacht.

Diskussion: Die Studie konnte zeigen, dass anscheinend multiple Faktoren bei der Entstehung von N200 eine Rolle spielen. Sowohl die Emotionalität, als auch der Stimulustyp in Form von Go oder No-Go hat einen Einfluss auf N200. Negative Emotionen sorgen zudem für eine schnellere Reaktionszeit, wobei hierbei das Geschlecht keinen Unterschied macht, und weni-ger Fehler im Go/No-Go-Paradigma. Sollte nach der Schreibweise eines Wortes und nicht nach der emotionalen Bedeutung unterschieden werden, war die Reaktionszeit beträchtlich kürzer, scheinbar ist dies kognitiv deutlich schneller zu bearbeiten. Vor allem im Hinblick auf konzeptionelle und konsensuelle Probleme besteht jedoch weiterhin Forschungsbedarf.

Abstract

Theory: Since the ancient world humans give attention to emotions which represent the re-sponse to a stimulus assessed as relevant. However, an emotional response is not always ade-quate to the stimulus. Therefore, the model of emotion regulation was developed. Being a merely psychological model at the beginning, it soon was discovered by cognitive neuroscien-tists who investigate the relationship between the mind and neurophysiological brain mecha-nisms. One method for doing so is the measurement of event related potentials.

Methods: 15 women and 15 men performed the “Viennese Emotional Go/No-Go-Task”, a paradigm using emotional negative and neutral words as stimuli. In addition, there exists a semantic and a syntactic condition. For the study the ERP-component N200 as well as reac-tion times and error rates were collected. Mainly the differences between emotional and neu-tral words were investigated.

Results: The study could show a more negative N200 regarding No-Go-Stimuli using negative words in comparison to neutral words. In the semantic trials N200 was reduced to No-Go-Stimuli compared to Go-Stimuli as neutral words. However, at Pz N200 was enhanced to No-Go-Stimuli as negative words. This was the case in the semantic trials as well as in the syntac-tic ones. Reaction times were significant shorter for emotional negative words. Hereby no sig-nificant gender differences were found. The reaction times in the syntactic Trials were shorter than in the semantic ones. Significantly less errors were made in the task when emotional neg-ative words showed up.

Discussion: The study showed that apparently multiple factors play a role in the development of N200. Both emotionality and the type of stimulus in terms of go and no-go have influence on N200. Moreover, negative emotions lead to faster a reaction time at which sex makes no difference. Besides, negative emotions cause less mistakes in a Go/No-Go-paradigm. If the task was to decide by the syntax of a word instead of the emotional meaning the reaction times were substantial quicker. Apparently this is an easier cognitive process. Particularly con-ceptional and consensual issues require further research.

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