Einleitung:
Die Arthrodese stellt eine definitive Behandlung für die fortgeschrittenen Stadien der Arthrose des MTP-1-Gelenks dar. Sie konkurriert mit Interimslösungen, wie der Cheilektomie oder anderen Alternativen, die auf die Erhaltung partieller Gelenkbewegungen abzielen, wie die Resektionsarthroplastik. Ziel dieser Studie war es, Unterschiede zwischen primären Arthrodesen und Fusionen, welche sekundär nach vorangegangenen Operationen durchgeführt wurden, zu untersuchen.
Methoden:
Alle Fusionen mit einer minimalen Nachbeobachtungszeit von zwei Jahren, die in unserer Abteilung durchgeführt wurden, wurden in unsere Studie eingeschlossen. Die klinischen und radiologischen Bewertungen wurden an 110 Füßen durchgeführt und beinhalten den AOFAS-Hallux Score und die subjektive Analyse des Foot Function Index. Darüber hinaus untersuchten wir die Zeit bis zur Knochenfusion (Normalbelastung), den Großzehen-Bodenkontakt und die Rate an schwerwiegenden Komplikationen und Revisionen.
Ergebnisse:
76 Patienten wurden mit einer primären Fusion des ersten MTP-Gelenks behandelt und 34 Patienten erhielten eine sekundäre Operation. Das Durchschnittsalter aller Patienten zum Zeitpunkt der Intervention betrug 60,9 Jahre bzw. 63 Jahre. Die Dauer bis zur Vollbelastung betrug 7,8 gegenüber 8,6 Wochen. Der AOFAS-Score zum Zeitpunkt des Follow-up gemessen 76,8 nach primären vs 72,5 nach sekundärer Arthrodese. Der subjektive Foot Function Index für "Schmerz" ergab einen Score von 16,5 nach primären- vs. 20,1 nach sekundärer Arthrodese und für "Funktion" einen Score von 23,1 vs. 27,7. Bezüglich der Komplikationen gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Hauptgruppen, jedoch konnte eine höhere Rate an Pseudoarthrosen sowie Revisionen nach sekundären Fusionen mit vorangegangener Resektionsarthroplastik erhoben werden.
Conclusio:
Die Ergebnisse nach primärer MTP-1-Arthrodese zeigten tendenziell- aber nicht signifikant bessere Ergebnisse im Vergleich zu sekundären Fusionen. Beim Vergleich der verschiedenen Untergruppen waren Arthrodesen nach Resektionsarthroplastik schlechter als solche nach Cheilektomie und distaler MT-Osteotomie. Diese Ergebnisse lassen uns zu der Schlussfolgerung gelangen, dass es nur geringfügige Ergebnisunterschiede gibt, die die Indikation von Interim-Operationen nicht zu verurteilen scheinen. In Anbetracht der Komplikationsraten und des ungünstigen Bodenkontaktes jedoch, muss die Indikation der Resektionsarthroplastik vorsichtig bedacht werden.