Zielsetzung: Die Periimplantitis wird als Entzündung der periimplantären Hart- und Weichgewebe definiert, welche mit einer irreversiblen Knochenresorption und einer erhöhten Sondierungstiefe einhergehen. Das Ziel der vorliegenden Studie war die Analyse der Prävalenz von Periimplantitis in der privaten Zahnarztpraxis des Autors.
Methodik: Alle Patienten der zahnärztlichen Praxis des Autors, die zwischen dem 31.10.2008 und dem 12.12.2013 ein dentales Implantat erhalten hatten, wurden in die Datenanalyse einbezogen. Dabei wurden neben der Präsenz einer Periimplantitis auch das Geschlecht, das Rauchverhalten, das Alter der Patienten, die Tragedauer der prothetischen Versorgung, die Lage des Implantates (Ober- oder Unterkiefer, Front-, Seiten- oder Backenzahnbereich) und die Art einer potenziellen Augmentation des Kieferkammes ermittelt. Als statistische Verfahren kamen Chi-Quadrat-Unabhängigkeitstests, Zweistichproben-t-Tests und multiple logistische Regressionsanalysen zum Einsatz.
Ergebnisse: Sechs der 159 Patienten (3,8 %) hatten eine Periimplantitis. Bei zwölf der 320 inserierten Implantate (3,75 %) wurde eine Periimplantitis diagnostiziert. Rauchen erhöhte die Wahrscheinlichkeit einer Periimplantitis statistisch signifikant um das Vierfache (Odds Ratio = 4,303). Wurde das Implantat im Unterkiefer gesetzt, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit einer Periimplantitis ebenfalls um das Vierfache (Odds Ratio = 4,099).
Schlussfolgerung: Die Prävalenz der Periimplantitis lag bei knapp 4%. Die Implantation im Unterkiefer und Nikotinabusus sind Risikofaktoren der Periimplantitis. Daher gilt es, diese und weitere Risikokomponenten, wie mangelhafte Mundhygiene und parodontale Entzündungen, vor dem Setzen von dentalen Implantaten zu berücksichtigen.
Ein systematisches Vorsorge- und Nachsorgekonzept rund um die Implantation, mit der Erfassung aller auch in der Parodontologie wichtigen diagnostischen Parameter, sollte daher ein zentrales Element der zahnärztlichen Routine darstellen.