Hintergrund: Schutzimpfungen zählen zu den bedeutendsten Errungenschaften der Präventivmedizin in der Geschichte der modernen Medizin und verhindern zahlreiche Krankheiten und dadurch bedingte Todesfälle.
Das Ziel einer aktiven Immunisierung in Form einer Schutzimpfung gegen eine oder mehrere Krankheiten ist es, den Körper zur Bildung einer spezifischen Immunantwort zu veranlassen, um beim Kontakt mit dem Krankheitserreger eine Erkrankung zu verhindern. Da das Immunsystem einer natürlichen Alterung (Immunoseneszenz) unterliegt, müssen Impfempfehlungen und Boosterabstände altersabhängig angepasst werden. Ab einem Alter von 50 Jahren werden in Österreich Schutzimpfungen gegen Herpes Zoster, Influenza und Pneumokokken empfohlen. Außerdem müssen folgenden früher bereits erhaltene Impfungen regelmäßig und in kürzeren Abständen aufgefrischt werden: FSME, Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis.
Methode: Studien zeigen, dass unterschiedlichste Faktoren einen Einfluss auf die Impfbereitschaft und Durchimpfungsraten haben. In einer 25 Fragen umfassenden Umfrage wurden Faktoren erhoben, welche laut Studien Einfluss auf die Impfentscheidung haben. 5 Hypothesen wurden überprüft und mittels SPSS generierter Kreuztabellen aufgelöst.
Resultate: Der regelmäßige Kontakt zur Primärversorgung stellte sich nicht als Prädiktor für altersgerechten Impfschutz heraus. Berufstätige Umfrage-TeilnehmerInnen zeigten niedrigere Impfraten als die Gruppe der Nicht-Berufstätigen. Die Kenntnis der Impfempfehlung äußerte sich bei den UmfrageteilnehmerInnen in höheren Durchimpfungsraten. TeilnehmerInnen mit aktivem Booster-Impfstatus zeigten höhere Impfraten als diejenigen ohne altersgerechten Impfschutz. Die Teilnahme an einem Impferinnerungsprogramm erhöhte die Wahrscheinlich eines aktiven Impfschutzes gegenüber der Gruppe, welche keine Erinnerungen erhielten.
Schlussfolgerungen: Um Impfraten zu erhöhen, sollte ein flächendeckendes Erinnerungssystem etabliert und der Zeitaufwand für Impfungen minimiert werden.