Kopfschmerzerkrankungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Die geschätzte Prävalenz für Kopfschmerzerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen liegt bei 54,4%, jene für Migräne bei 9,1%. Die Ergebnisse der aktuellen Literatur zeigen eine deutliche alltägliche Belastung und Einschränkung der Lebensqualität durch Kopfschmerzen.
Das Ziel dieser Studie war es, an einer Sportmittelschule und einer Volksschule in Ybbs an der Donau anhand eines validierten Fragebogens, Daten zu Prävalenz von und Belastung durch Kopfschmerzen zu erheben und die Lebensqualität von Schülern mit Kopfschmerzen mit jener von Schülern ohne Kopfschmerzen zu vergleichen. Um Aussagen über die Auswirkungen von Kopfschmerzen auf die Lebensqualität, die Belastung durch Kopfschmerzen sowie über mögliche Risikofaktoren für die Entstehung von Kopfschmerzen treffen zu können, wurden anhand der Antworten der Schüler auf Fragen zur Lebensqualität, zur Belastung durch Kopfschmerzen und zum Freizeitverhalten vier Scores erstellt: der Quality of Life-Score, der Burden of Headache-Score, der Electronic media – Cumulative hours Score sowie der Sport-Score.
Die Auswertung der Fragebögen ergab eine Kopfschmerz-Lebenszeitprävalenz von 91,9% und eine 1-Jahresprävalenz von 82,6%. Die Prävalenz für die Diagnosegruppe Migräne lag bei 32,2%. All diese Werte übertreffen die in der Literatur zu findenden Prävalenzzahlen für die jeweiligen Diagnosegruppen. Lediglich die Prävalenz von Spannungskopfschmerzen war mit 26,3% mit in der Literatur zu findenden Werten vergleichbar. Die in dieser Arbeit beobachtete Einschränkung der Lebensqualität und die hohe Belastung durch Kopfschmerzen, sowie der fehlende Zusammenhang zwischen der Nutzung elektronischer Medien und dem Auftreten von Kopfschmerzen stimmen mit Ergebnissen der aktuellen Literatur überein.
Die größte Limitation der Studie stellten eine hohe Ablehnungsquote, eine somit geringe Teilnehmerzahl und ein damit verbundener möglicher Selection Bias dar. Wichtige in der Literatur zu findende Erkenntnisse über Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter konnten dennoch in dieser Arbeit reproduziert werden – eine hohe Prävalenz und eine hohe Belastung und Einschränkung der Lebensqualität durch Kopfschmerzen. Die Nutzung von elektronischen Medien als Risikofaktor für das Auftreten von Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen konnte hier, ebenso wie in der aktuellen Literatur, ausgeschlossen werden.