Fragestellung: Ziel dieser Literaturrecherche war es, eine Übersicht über die aktuelle wissenschaftliche Datenlage des konservativen Schmerzmanagements beim Karpaltunnelsyndrom (KTS) zu geben.
Methode: Es wurde eine EDV-unterstützte Literatursuche (Publikationszeitrahmen bis Ende März 2011) unter Verwendung üblich verwendeter Literaturdatenbanken (Pubmed, Embase) durchgeführt. Die Ergebnisse der Suche wurden in Form einer traditionellen Literaturübersicht dargestellt.
Ergebnisse: Beim primären Management des Schmerzes beim milden bis moderaten KTS können kurzfristig bis mittelfristig wirksame konservative Therapiemaßnahmen wie z.B. Schienenbehandlung, Infiltrationen, Ultraschalltherapie, Iontophorese gut verwendet werden. An weiteren Therapiemöglichkeiten sind ergonomische Keyboards, Magnetfeldtherapie und lokale Spezialmassagen im Handbereich zu nennen. Die Kombination verschiedener konservativer Therapiemöglichkeiten kann die Wirksamkeit des Schmerzmanagements beim milden bis moderaten KTS verbessern.
Beim sog. sekundären Management nach einer KTS-Operation kann die sinnvolle postoperative Rehabilitation in einer Krankengymnastik und einem Funktionstraining der Hand, in einer konsequenten Narbenbehandlung mittels Ultraschall- und Lasertherapie, Narbenmassage sowie einer Behandlung postoperativer lokaler Schwellungen mittels Lymphdrainagen und CO2-Bädern. bestehen. Der postoperative Schmerz der Hand kann mit medikamentöser Schmerztherapie und physikalischen Therapiemaßnahmen behandelt werden.
Diskussion der Ergebnisse: Beim milden bis moderaten KTS können verschiedene konservative Therapiemöglichkeiten zur kurz bis –mittelfristige Schmerzlinderung appliziert werden. Durch die hohe Prävalenz des Karpaltunnelsyndroms und der limitierten Datenlage hinsichtlich Langzeiteffekte von konservativen Therapieoptionen des KTS sind gute klinische Studien zwecks Verbesserung des „Langzeit-Managements“ von Schmerz infolge von KTS notwendig.