Ziel der Studie: Im Rahmen dieser prospektiv, randomisierten Studie werden computerassistiert implantierte mit konventionell implantierten Hüfttotalendoprothesen verglichen. Es werden klinische und radiologische Ergebnisse, insbesondere die Implantationsgenauigkeit der Pfanne und die postoperativ auftretende Beinlänge erfasst und die Lebensqualität der Patienten evaluiert. Das Ziel dieser Studie ist es einen möglichen Vorteil der navigierten Hüftimplantation bezüglich Inklination, Anteversion und Pfannenfestigkeit zu beschreiben. Hierbei wird eine große Anzahl von Patienten systematisch untersucht und in bestimmten Abständen Röntgenbilder angefertigt, um die Position der Hüftpfanne und des Schaftes anhand der Bilder zu bestimmen. Diese Ergebnisse werden für den Qualitätsnachweis und eine wissenschaftliche Beurteilung gesammelt und ausgewertet. Material und Methode: Seit Februar 2009 wurden an der Universitätsklinik für Orthopädie 67 Hüfttotalendoprothesen mit der Alloclassic® Zweymüller® CSF Schraubpfanne und einem Alloclassic® SL* Schaft der Firma Zimmer Germany GmbH implantiert. Die 64 Patienten wurden online randomisiert und so in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe wurde mittels Navigation mit Navitrack® Sesamoid* (Firma ORTHOsoft Inc., Montreal, Canada), die andere Gruppe nach der konventionellen Operationsmethode operiert. Alle Patienten wurden zu einer klinischen und radiologischen Nachuntersuchung eingeladen. Die Studie wurde von der Ethikkommission Wien genehmigt.
Ergebnisse: Die Ergebnisse der ersten 64 Patienten zeigte eine sehr hohe Implantationsgenauigkeit, speziell für die Pfannen durch die computerassistierte Implantation mit einer signifikanten Reduktion der "Ausreißer", sowohl bei der Inklination, als auch bei der Anteversion und eine verbesserte Beinlängenkorrektur. In beiden Gruppen zeigte sich eine signifikante Verbesserung der klinischen Scores, nämlich des Harris Hip- und des WOMAC-Scores von prä- zu postoperativ, jedoch ohne wesentlichen Unterschied zwischen den Gruppen. Weiters zeigten sich keine Komplikationen, jedoch eine um durchschnittlich 25 Minuten verlängerte Operationszeit aufgrund der Navigation. Schlussfolgerung:
Die ersten Ergebnisse der Studie haben gezeigt, dass sich die navigierte Operationsmethode durch eine höhere Implantationsgenauigkeit auszeichnet, mit einer signifikant geringeren Anzahl der "Ausreißer" im Vergleich zur konventionellen Operation. All diesen medizinischen Vorteilen ist aber der wirtschaftliche Nachteil der längeren Operationszeit und der zusätzlichen Kosten gegenüberzustellen. Diese können jedoch durch die verlängerte Haltbarkeit der navigierten Endoprothesen durch die höhere Implantationsgenauigkeit und einer dadurch verbesserten sekundären Osteointegration relativiert werden.