Zusammenfassung
Hintergrund
Parodontale Erkrankungen sind multifaktorielle Erkrankungen, die unbe-handelt zu einem Abbau des Zahnhalteapparates führen. Neben dem Alkoholkonsum ist Rauchen das häufigste Suchtverhalten in der modernen Gesellschaft. Eine Vielzahl von Studien haben das Zigarettenrauchen als Risikofaktor für die Entstehung sowie für das Fortschreiten von Schädigungen des parodontalen Ge-webes bestätigt. Das zahnmedizinische Team kann hier durch Aufklärung und Unterstützung eine wichtige Rolle spielen, um zur Reduktion der Risiken, die zu Parodontitis führen können, beizutragen.
Fragestellung
Gibt es eine positive Korrelation zwischen der Aufklärung über die negativen Auswirkungen des Rauchens auf das Parodont, welche im Zuge der Parodontitis-therapie stattfindet, und dem Rauchstopp?
Zielsetzung
Das Hauptziel dieser Studie ist die Analyse des möglichen Einflusses der Maßnahmen im Rahmen einer Parodontitistherapie und dem Beenden des Tabakkonsums bei einer Untersuchungsgruppe, die durch bzw. nach der Parodontitistherapie zwischen dem 01.01.2013 und dem 31.12.2014 (Patienten der </span><span class="searchterm">Universitätszahnklinik</span><span> Wien) mit dem Rauchen aufgehört haben. Das Nebenziel die-ser Studie ist die Analyse der Korrelationen zwischen dem Beenden des Tabak-konsums, dem Geschlecht, der Ausbildung, dem gesundheitlichen Status und die Ermittlung der Motivation für einen Rauchstopp.
Methodik
Die für die Studie benötigten Variablen wurden festgelegt und durch einen Variablennamen, einen Wert bzw. Wertbereich, sowie einen Typ definiert. Basie-rend auf den Variablen wurde ein Fragebogen mit hauptsächlich geschlossenen Fragen für die Untersuchungsgruppe erstellt. Die Untersuchungsgruppe wurde unter der Verwendung von Anamnesen der Patienten, die eine Reevaluation im Rahmen der Parodontitistherapie zwischen 01.01.2013 und 31.12.2014 auf der </span><span class="searchterm">Universitätszahnklinik</span><span> Wien hatten, ermittelt. Die Untersuchungsgruppe bestand ausschließlich aus Personen, die sich vor der Parodontitistherapie als Raucher deklariert hatten. Die Befragung wurde telefonisch durchgeführt. Patienten wur-den vorab schriftlich informiert, dass es zu einer Telefonanfrage seitens der Uni-versität kommen kann und in welchem Zeitraum und an welchen Tagen sie diese zu erwarten haben. Alle Patienten, die sich für eine Studienteilnahme interessierten, haben eine Einwilligungserklärung unterschrieben und an die </span><span class="searchterm">Universitätszahnklinik</span><span> Wien zurückgeschickt. Nach der abgeschlossenen telefonischen Be-fragung wurden die Daten vertraulich in einer verschlüsselten Excel-Datei zusammengefasst und anschließend wurden die Auswertungen anonym mit speziellen Statistikprogrammen wie Excel und R durchgeführt.
Ergebnisse
Die statistische Analyse der erhobenen Daten ergab, dass Raucher nach der Aufklärung im Rahmen der Prodontitistherapie signifikant weniger Zigaretten pro Tag konsumierten. Weitere Ergebnisse zeigen, dass der Anteil derjenigen, die beim ersten Versuch mit Rauchen aufgehört haben, in der Stichprobe 3,9% betrug. Unter denen, die in den letzten zwei Jahren gesundheitliche Probleme hatten, war der Anteil jener, die zu rauchen aufgehört haben, in der Stichprobe signifikant größer als unter denen, die in den letzten 2 Jahren keine gesundheitli-chen Probleme bei sich bemerkt haben.
Conclusio
Die Aufklärung über einen positiven Effekt des Rauchstopps im Rahmen der Parodontitistherapie trägt zu einem geänderten Raucherverhalten bei und unterstreicht deren Wichtigkeit in einem allgemeinmedizinischen gesellschaftlichen Kontext.</span>